Am 26. Juni um 13 Uhr heulte plötzlich die Sirene auf dem neuen Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr von Seeburg los. Zum Glück mussten die Kameraden dieses Mal nicht ausrücken. Es gab keinen Notfall – weder im HavelPark noch an der B5 noch direkt im Ort Seeburg. Stattdessen wurde das neu errichtete Gerätehaus an der L20 offiziell übergeben – an den nun verantwortlichen Gemeindewehrführer Dr. Oliver Frandrup-Kuhr und an seinen Dallgower Vorgesetzten Ortswehrführer Sebastian Händel.
Gemeindevorsteher Ralf Böttcher: „Für die Feuerwehr in Seeburg ist das neue Gerätehaus ein echter Zeitensprung. Im alten Gebäude gleich um die Ecke gab es keine Umkleidemöglichkeiten und noch nicht einmal sanitäre Anlagen.“
An die beengten Zustände der 1934 gegründeten Freiwilligen Feuerwehr erinnerte sich auch Seeburgs Ortsvorsteher Harald Wunderlich: „Das Einsatzfahrzeug passte gar nicht komplett in das Gebäude. Vor jedem Einsatz musste erst die Antenne abgebaut und nach dem Verlassen des Gebäudes wieder angeschraubt werden. Oft fiel vor Ort die Heizung aus. Im Winter sind die Kameraden dann in ein fast gefrorenes Auto gesprungen.“
Das hat nun alles ein Ende. 2,38 Millionen Euro hat das neue Gebäude gekostet, 987.000 Euro davon kamen aus einer Förderung durch das Land Brandenburg. Bürgermeister Jürgen Hemberger erinnerte sich bei der Schlüsselübergabe an die Feuerwehr daran, dass der Bau zwar sehr schnell über die Bühne ging, aber trotzdem am Ende mehr Geld gekostet hat als geplant: „Hier stand früher einmal ein Bauernhof. Der Boden war belastet. Wir mussten zusätzliches Geld in die Hand nehmen, um den Boden zu sanieren.“
Die Bodenplatte für das neue Gebäude wurde Ende 2018 gegossen. Anderthalb Jahre später konnte das Gebäude nun in die Nutzung übergeben. Es bietet zwei Stellplätze für die Einsatzfahrzeuge, einen Umkleideraum für die Feuerwehrleute und ein Büro für die Wehrführung. Eine echte Überraschung ist der integrierte Gemeinschaftsraum. Uwe Schüler, Staatssekretär für das Brandenburger Innenministerium: „Die Verbindung zwischen der Feuerwehr und der Gemeinde wird durch so einen gemeinsam genutzten Raum noch einmal vertieft. Und vielleicht findet ja auch diese Weise noch das eine oder andere Gemeindemitglied seinen Weg zur Feuerwehr.“
Die Freiwillige Feuerwehr könnte weitere Mitglieder gut gebrauchen: Unter Gemeindewehrführer Oliver Frandrup-Kuhr sind zurzeit zehn Feuerwehrleute in Seeburg im Dienst. Angedeutet wurde, dass die Eingemeindung Seeburgs in die Gemeinde Dallgow-Döberitz damals zumindest in Feuerwehrkreisen nicht ganz ohne Probleme über die Bühne gegangen ist. Damals im Jahr 2003 kehrten wohl viele Kameraden der Feuerwehr den Rücken. Jetzt werden sie aber alle wieder gebraucht. Allein im vergangenen Jahr rückte die Seeburger Feuerwehr 161 Mal aus. Der Brandschutz ist dabei zwar ein großes Thema. Aber nicht allein. Kreisbrandmeister Lothar Schneider: „Brände beschäftigen die Feuerwehr nur noch zu 50 Prozent. Immer häufiger sind technische Hilfeleistungen.“
Das neue und an den aktuellen Stand der Technik angepasste Domizil gibt der Arbeit der Seeburger Feuerwehr den passenden Rahmen. Zu einem modernen LF 10 Feuerwehrwagen soll sich später im Jahr auch noch ein Mannschaftstransportfahrzeug hinzugesellen. (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 173 (8/2020).
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