Dieses Schicksal lässt einen nicht kalt: Die kleine Pauline wurde in diesem Januar in Berlin geboren. Anfang Mai bekamen die Eltern die schockierende Diagnose: akute Leukämie. Pauline bekommt zurzeit eine Chemotherapie. Ihre einzige Rettung ist aber eine passende Stammzellspende. Die Deutsche Knochenmarkspenderdatei DKMS (www.dkms.de/pauline) tritt an, um den Blutkrebs zu besiegen.
Seit vielen Jahren sammelt die Stiftung Abstriche möglicher Spender ein, um sie typisieren zu lassen. Nur wenn möglichst viele genetische Marker mit dem an Blutkrebs erkrankten Menschen übereinstimmen, ergibt die Stammzellspende Sinn.
Es ist also eigentlich nur eine mathematische Gleichung. Je mehr Menschen sich typisisieren lassen, umso wahrscheinlicher ist es, dass ein passender Spender gefunden wird. Wenn man dann noch bedenkt, dass allein in Deutschland alle 15 Minuten die Diagnose Blutkrebs ausgesprochen wird, sollte es nur um so selbstverständlicher sein, selbst zum Spender zu werden. Ein Abstrichset kann man sich bequem nach Hause senden lassen. In drei Minuten ist der Abstrich bereits erledigt und das Probenröhrchen im Rückumschlag verpackt. Länger dauert Zähneputzen auch nicht.
Matthias Kremer vom Rotary Club Havelland hat die Aktion „50.000 Mails für Pauline“ ins Leben gerufen: „Meine Idee war es, einen Kettenbrief aufzusetzen, den jeder am besten an fünf weitere Freunde verschickt. Der Brief ruft alle dazu auf, Pauline und vielen, vielen anderen auf eine Knochenmarkspende angewiesenen Patienten zu helfen. Ich kann sehr stolz sagen, dass wir die 50.000 Mails bereits nach wenigen Tagen erreicht haben.“
Das liegt sicherlich auch daran, dass sich der Idee des Rotary Clubs viele weitere Service-Clubs und Sportvereine angeschlossen haben. Zum schnell geschlossenen Bündnis gehören so auch der Rotary District 1940, Rotary Deutschland, die Johanniter-Unfallhilfe, die Traglinge, der SV Falkensee-Finkenkrug, der TSV Falkensee, der Märkische Turnerbund und die Europa-Union Kreisverband Havelland. Sie alle haben die E-Mail mit dem Weckruf an ihre Mitglieder weitergetragen. Für Pauline.
Sven Steller ist nicht nur 1. Vorsitzender vom SV Falkensee-Finkenkrug, sondern auch Mitglied im Kreissportbund Havelland: „Über den KSB haben wir noch einmal 155 Sportvereine angeschrieben und um die Weiterleitung der Mail an alle Mitglieder gebeten.“
Katja Mahn von den Spandauer Traglingen sagt: „Wir haben die Mail auch bundesweit gestreut und konnten so 91 Traglinge-Einrichtungen im Land erreichen.“
Isabelle Thräne vom TSV Falkensee, die selbst noch nicht typisiert ist und dies nun schnellstmöglich nachholen möchte: „Wir können es uns auch sehr gut vorstellen, dass wir die DKMS zum Trainingsauftakt oder zu den #BeActive-Tagen dazu einladen, einen eigenen Stand aufzustellen, um Abstriche vor Ort zu nehmen.“
Matthias Kremer: „Ich wünsche mir, dass wir mit unserer Aktion sogar bis zu einer Viertel Million Menschen erreichen. Wenn sich am Ende nur tausend Empfänger der Mails am Ende typisieren, wäre das für mich eigentlich noch zu wenig. Ich würde gern noch viel mehr Menschen dazu bringen, dass sie am Ende sagen: Stäbchen rein, Spender sein.“

7. Juli 2020: Auf Initiative des Rotary Clubs Falkensee-Havel/Spree wurde die Aktion ‚50.000 Mails für Pauline‘ ins Leben gerufen. Gesucht werden Knochenmarksspender für die DKMS.
Natürlich gibt die kleine Pauline der DMKS-Aktion ein Gesicht. Sie erzählt auch eine tragische Geschichte, weil das kleine Mädchen sein ganzes Leben noch vor sich hat. Aber Pauline ist nicht alleine. Viele Menschen in Deutschland warten ebenfalls auf einen passenden Spender. Und die Uhr tickt auch bei ihnen.
Matthias Kremer: „Es gibt auch ganz konkret wieder einen Leukämie-Fall im Havelland, bei dem es ebenfalls um den passenden Stammzellenspender geht. Jeder Abstrich könnte der sein, der am Ende auch dieses Leben rettet.“ (Text/Fotos: CS / Foto Pauline: DKMS)
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 173 (8/2020).
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