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Channel: Seite 49 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
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Biker-Poker: „Related Sons“ aus Brieselang machen beim Poker Run mit!

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Wie spielen echte Rocker eigentlich Poker? Keine Frage: Sie machen mit beim monatlich stattfindenden „Poker Run“. Das ist im Grunde genommen eine etwas längere Ausfahrt mit dem Motorrad – mit einem kleinen Extra. Manfred C. (59) alias „Chippy“, First Member und President der Motorrad Fahrgemeinschaft „Related Sons“ (www.related-sons.de) mit Sitz im Havelland, erklärt die besonderen Pokerregeln, die gelten: …

„Der Poker Run fällt immer auf einem Samstag. Dann laden exakt und ganz genau fünf Motorrad-Clubs aus Berlin und dem Umland dazu ein, sie zu besuchen. Vor Ort gibt es kalte Getränke, Kuchen und bei uns sogar noch Würstchen vom Grill und eine heiße Chili von Carne. Da die Clubs alle ein Stück weit auseinander liegen, ist man eine gute Zeit mit dem Motorrad unterwegs. Vor Ort lässt man es sich gut gehen, kommt mit den anderen Clubs in Kontakt, lernt neue Leute kennen. Und – man zieht eine einzelne Pokerkarte aus einem verdeckt aufgefächerten Spiel. Diese Karte wird auf einem Laufzettel markiert und mit einer Unterschrift und einem Stempel gegengezeichnet. Am Ende gibt es stets einen gemeinsamen Treffpunkt, da zeigt jeder Biker seine fünf Karten vor. Der Biker, der auf diese Weise das höchste Pokerblatt vorweisen kann, gewinnt einen Preis.“

Die „Related Sons“ durften am 8. August zum ersten Mal Gastgeber sein. Obwohl schon vor sieben Jahren gegründet, haben sie erst vor vier Monaten ihr neues Clubgelände an der Nauener Chaussee 1B bezogen. Chippy: „Das ist ein tolles Gelände mit mehreren alten Häusern und viel Fläche drum herum, das wir jetzt nach und nach für uns herrichten. Hier stören wir niemanden, wenn wir feiern.“

Kurios: Das neue Clubhaus liegt ganz klar im Brieselanger Umfeld. Über die Postleitzahl wird die Adresse aber Falkensee zugeschlagen. Chippy: „Es ist aber auch egal, zu welchem Ort wir gehören, solange man uns nur findet. Unser Clubgelände liegt gleich neben dem leer stehenden Wirtshaus Alt-Brieselang. Am Tag des Poker Runs haben wir extra ein großes Schild an die Straße gestellt. Am 8. August hatten sich übrigens auch der Road Crew MC East District aus Berlin, der Eiserne Horde MC aus Klosterfelde bei Wandlitz, Walhall Germanien aus Berlin und der E-achtzehn MC aus Werneuchen am Poker Run beteiligt. Am Ende trafen sich alle Motorradfahrer zum ‚Rock Dinner‘ beim Road Crew MC East District.“

Die „Related Sons“ sind im Havelland noch „neu“, weil sie trotz ihrer Gründung im August 2013 erst vor kurzem ihr Clubhaus im ländlichen Bereich bezogen haben. Chippy, der im wahren Leben Berufskraftfahrer ist: „Wir fahren als Berliner Patchclub. Wir sind eine reine Motorrad Fahrgemeinschaft, haben aber Strukturen ähnlich wie in einem Motorradclub. Um unsere Zusammengehörigkeit nach außen zu zeigen, tragen wir ein Brustpatch und ein einteiliges Colour auf dem Rücken. Wir treten immer freundlich und mit größtem Respekt jedem gegenüber auf. Bei uns zählen Gemeinschaft und Bruderschaft, Familie und Arbeit stehen bei uns aber trotzdem an erster Stelle. Wir versuchen die alten Werte – Respekt, Ehrlichkeit, Loyalität usw. – am Leben zu erhalten. Gern fahren wir die verschiedensten Clubs mit unterschiedlichen Farben an und freuen uns, mit ihren Mitgliedern zu feiern. Die vorhandenen, freundschaftlichen Kontakte zur Szene sind uns wichtig und werden gepflegt.“

Zu den „Related Sons“ gehören bereits Mitglieder aus Berlin, Hennigsdorf, Straussberg, Lindow und Hohenneuendorf. Havelländer fehlen noch, sind aber sehr willkommen. Chippy, der in Berlin-Reinickendorf wohnt: „Wir haben junge und auch schon etwas ältere Mitglieder. Wir fahren verschiedene Marken, es muss keine Harley sein. 500 Kubik sollte man aber schon unter dem Hintern haben.“

Am 19. September wird ab 17 Uhr das „Clubhouse Opening“ gefeiert: Jeder ist eingeladen. Und vielleicht wird es dann sogar eine Kuttentaufe geben, wenn ein Anwärter (Prospect) zum Vollmitglied ernannt wird. (Text/Foto: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 174 (9/2020).

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Ärger am See: Jugendliche Outdoor-Parties werden in Falkensee zu öffentlichem Ärgernis!

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Andreas Maul ist nicht begeistert. Er wohnt mit seiner Frau Simone direkt am Neuen See in Falkensee. Zu den Dünen und zum Badestrand muss er nicht weit laufen. Die Nähe zum See wird ihm aber in letzter Zeit zunehmend verleidet: Seit Wochen finden vor Ort Abend für Abend ausschweifende Parties statt. Oft finden sich hier im ländlichen Idyll weit über hundert Jugendliche ein, um bis spät in die Nacht im Freien extrem lautstark Musik zu hören und jede Menge Alkohol zu trinken.

Letzteres lässt sich auch an den Müllbergen ablesen, die am Morgen im Gras von der vergangenen Nacht künden.

Andreas Maul: „Bei gutem Wetter sind die jeden Tag da, auch in der Woche. Mit dem Ende des Corona-Lockdowns ist es komplett eskaliert. Am frühen Abend laufen die schon unsere Straße hinauf und schieben ganze Einkaufswagen in den Wald, die bis oben hin mit Alkoholflaschen der harten Sorte gefüllt sind. Wir finden auch immer wieder leere Marihuana-Drogentütchen an den Stellen, wo gefeiert wird. Was uns neben dem Lärm besonders ärgert, ist der riesige Haufen Müll, der einfach in der Natur zurückgelassen wird.“

Der Lärm ist auch nicht ohne. Mit mobilen Boxen können die Jugendlichen richtig viel Dezibel-Druck machen. Andreas Maul: „Ich mag die Musik nicht. Außerdem ist sie so laut, dass an einen normalen Schlaf einfach nicht mehr zu denken ist. Ich muss in der Woche morgens um fünf aus dem Bett. Oft brechen die Jugendlichen morgens um zwei oder drei auf, um nach Hause zu gehen. Dann laufen sie wieder durch unsere Straße – und haben dabei ihre mobilen Boxen weiterhin auf voller Lautstärke mit dabei.“

Andreas Maul, der als „DJ Andy & friends“ selbst gern laute Musik auf Festen und Feiern durch das Mischpult in die Boxen treibt, hat für die Jugendlichen durchaus Verständnis: „Wo sollen sie auch hin, es gibt ja nichts. Früher hatten wir ja wenigstens noch das Schrääg rüber im Ort, da konnten Jung und Alt zusammen feiern.“

Auch sonst gibt es kaum noch eine Alternative. Der ASB hat gerade erst verkündet, eine „Neuausrichtung der Jugendarbeit“ in Falkensee vorzunehmen. Im Zuge dieser Neuausrichtung, die eher einer Abkehr gleichkommt, werden die beiden Falkenseer Jugendclubs „Alte Post“ (Finkenkrug) und „Die Brücke“ (Falkenhorst) zum Ende des Jahres geschlossen. Eine Alternative ist noch nicht in Sicht. Zumindest an der „Alten Post“ ist sie auch kaum vorstellbar, da das Gebäude dem ASB gehört.

„So schlimm wie jetzt waren die Parties noch nie“, klagt Andreas Maul. Und so nutzte er vor den Sommerferien die letzte Stadtverordnetenversammlung in Falkensee, um im Rahmen der Bürgersprechstunde öffentlich auf den Missstand aufmerksam zu machen.

Bürgermeister Heiko Müller: „Wir wissen um den Umstand, dass sich am See und zunehmend auch in den Dünen Jugendliche treffen, um exzessiv zu feiern. Am Wochenende lassen wir das Areal vom Sicherheitsdienst bestreifen, den wir engagiert haben. Ein Problem ist, dass das Gelände an den Dünen und die Dünen selbst nicht der Stadt gehört, das ist Privatbesitz. Das Eigentumsrecht schränkt ein mögliches Eingreifen deutlich ein. Ein Problem ist auch, dass es nicht verboten ist, sich dort aufzuhalten. Es ist auch nicht verboten, Alkohol mit dabei zu haben oder sich hier mit den Freunden zu treffen. Es gibt auch keine Gruppenbeschränkung. Kommt das Ordnungsamt und schaut nach dem Rechten, dann halten alle plötzlich den Mindestabstand ein, sodass wir auch über diese Corona-Regelung keine Handhabe haben. Es gibt ja auch keine Beleuchtung vor Ort. Im Zweifelsfall verschwindet die halbe Gruppe plötzlich im dunklen Wald, sodass niemand mehr greifbar ist. Ich kann auch mit vier Leuten vom Ordnungsamt nicht eine wild feiernde Gruppe mit über hundert Jugendlichen auflösen lassen, das wäre sehr gefährlich. Da reicht auch die lokale Polizei nicht aus. Da bräuchten wir schon eine halbe Hundertschaft.“

Der Bürgermeister sieht die Entwicklung mit großer Sorge: „Wir haben diese Hotspots mit feiernden Jugendlichen im kleinen Rahmen ja auch am Scheinwerferberg und am Skaterplatz. Ein großer Hotspot war zuletzt auch immer das Campusgelände an der neuen Stadthalle. Da kommt es auch zu Gewalttaten. Mit einem Vater, der dort verprügelt wurde, weil er seinem bedrängten Sohn beistehen wollte, habe ich zuletzt anderthalb Stunden lang in meinem Büro gesprochen. Auf dem Campusplatz werden auch immer wieder viele Flaschen zerschlagen. Aus diesem Grund lassen wir den Platz vor Schulanfang aufräumen und bereinigen, damit die Schüler nicht über die Glasscherben laufen müssen.“

Fakt ist: Vor allem am Neuen See treffen gleich mehrere Gruppen Jugendlicher aufeinander. Andreas Maul: „Ich weiß, dass es sich bei den Jugendlichen in den Dünen vor allem um Spandauer handelt, die ihre Feiern nach Falkensee verlagert haben.“

Was nicht bedeutet, dass die Falkenseer Jugendlichen selbst nicht auch feiern würden. Bürgermeister Heiko Müller: „Massive Probleme hatten wir in diesem Jahr bereits mit einer Abifeier am See. Da wurden mutwillig viele Schilder zerstört.“

Daniel König (15, Name geändert) kommt ebenfalls aus Falkensee. Er gehört zu denen, die fast jeden Abend am See Party machen. Er erzählt: „Es gibt durchaus Stress zwischen den verschiedenen Gruppen, deswegen geht man sich lieber aus dem Weg. Wir haben tiefer im Wald einen eigenen Treffpunkt, hier machen wir Party. Vor Ort haben wir Sofas, Stühle und alles, was wir brauchen, hingeschleppt. Wir hören laut Musik und trinken viel Alkohol. Das ist dann wie auf einem Festival, nur eben im Wald. Meine Mutter hat sich schon gewundert, dass ich mitten in der Nacht sturzbetrunken nach Hause komme, aber so ist es nun mal. Was sollen wir denn auch sonst machen? Da kann es durchaus schon einmal passieren, dass wir nachts betrunken durch den Falkenhagener See schwimmen, um uns die Tretboote vom Italiener auszuborgen.“

Für den Bürgermeister ist es auch ein Unding, dass im Wald so offen geraucht wird: „Das Rauchverbot wird ganz oft nicht eingehalten, dabei gilt es im Wald das ganze Jahr über – ganz egal, ob es gerade regnet oder ob die Sonne scheint. Wir haben ja im letzten Jahr gesehen, wie verheerend Waldbrände sein können. Wenn so ein Brand bei uns am See ausbricht, dann hatten wir einmal ein Naherholungsgebiet. Da Schilder mit einem durchgestrichenen Streichholz niemanden abhalten, haben wir jetzt neue Schilder mit einer durchgestrichenen Zigarette montiert.“

Zumindest bei den Jugendlichen auf dem Campusplatz gibt es inzwischen einen neuen Ansatz. Hier würde die Stadt gern die Platznutzung so umwidmen, dass ein Alkoholverbot vor Ort ausgesprochen und durchgesetzt werden kann. Das lässt sich im Wald so leider nicht umsetzen. Bürgermeister Heiko Müller: „Hier werden wir uns aber demnächst mit der Polizei, dem Ordnungsamt und dem Wachschutz zusammensetzen, um nach passenden Lösungen zu suchen.“

Andreas Maul würde es freuen, wenn es am See demnächst ruhiger werden würde: „Auf dem Campusplatz wurde ein Bürger ins Krankenhaus geprügelt, am See wurde bereits scharf geschossen. Es wird Zeit, dass wir diese Treffpunkte in den Griff bekommen, bevor wirklich etwas Schlimmes passiert.“ (Text / Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 173 (8/2020).

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Reittherapie auf Gut Seeburg: Die „Pferdefrau“ ist da!

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Christiane Schwagrzinna (48) ist „Die Pferdefrau“. Anfang Juni ist sie mit ihren Tieren von Berlin-Gatow auf das Gut Seeburg auf dem Champagnerberg umgezogen: „Hier finden meine vier Pferde tolle Bedingungen vor – weitläufige, naturbelassene Weiden, moderne Boxen und die allerbeste Heuqualität. Auf Gut Seeburg biete ich nun meine Dienste an. Ich bin als Reittherapeutin tätig.“ (ANZEIGE)

Die studierte Rechtsanwältin, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Reitlehrerin und Landwirtin kann auf eine sehr interessante Vita zurückblicken. Christiane Schwagrzinna: „Ich war 15 Jahre lang Mitglied im Frauenteam der Nationalmannschaft im Rudern. Ich bin sogar extra von Bremen nach Potsdam gezogen, um hier am Olympiastützpunkt trainieren zu können. Als Mitglied im Team der Nationalmannschaft bekommt man alles auf dem Silbertablett serviert. Wenn man den Spitzensport irgendwann aufgibt, fällt man in ein tiefes Loch. Plötzlich kümmert sich niemand mehr um einen und man muss selbst einkaufen gehen oder sich einen Job suchen.“

Christiane Schwagrzinna überlegte sich nach dem aktiven Sport: Was könnte sie wohl in ihrem Leben ähnlich begeistern wie das Rudern? Sie erzählt: „Als Kind bin ich sehr gern geritten. Also habe ich mir ein Pferd gekauft, ohne tatsächlich reiten zu können. Es war ein feuriger Araberhengst namens Sasano, damals sechs Jahre alt. Sasano war wild, ein schäumendes, Augen rollendes Etwas. Damals hatte ich das große Glück, den ‚Pferdeflüsterer‘ Monty Roberts kennenlernen zu dürfen. Er war ein Freund von meinem Mann, der zwei Dokumentarfilme über ihn gedreht hat. Monty Roberts hat mich ausgebildet. Und mir auch viel über seine quasi therapeutische Arbeit in den USA erzählt. Hier half er traumatisierten Soldaten nach dem Irak-Einsatz, über die Beschäftigung mit dem Pferd wieder zurück in die Wirklichkeit zu finden.“

Die Familie Schwag­rzinna zog in dieser Zeit nach Mecklenburg-Vorpommern, um Schafe zu züchten: „Wir haben das Müritz-Lamm gezüchtet, das war eine eigene Marke. Kurze Beine, ein langer Rücken – unsere Schafe fanden vor allem in der Sterneküche einen reißenden Absatz. 2010 habe ich dann damit begonnen, als Reittherapeutin für Kinder und Erwachsene zu arbeiten.“

Die Beschäftigung mit der Reittherapie kommt nicht von ungefähr. Christiane Schwagrzinna: „Mir hat damals mein eigenes Pferd Sasano sehr geholfen. Sasano hat mich durch meine depressiven Phasen getragen, die nach dem Ende meiner Sportkarriere wirklich heftig waren. Auf unserem Schafshof habe ich dann tatsächlich alles vom Pferd aus erledigt. Ich hatte Satteltaschen, da passten zur Not auch vier, fünf Lämmer rein, um sie zu transportieren.“

Auf die Dauer war es auf dem Land in Mecklenburg-Vorpommern allerdings zu einsam: Die Familie zog nach Berlin, wo sie heute noch wohnt: „Mir fehlten die Menschen.“

Im Gut Seeburg kann „die Pferdefrau“ nun gern als Reittherapeutin gebucht werden. Christiane Schwagrzinna: „Zu mir kommen erwachsene Menschen mit Ängsten, Depressionen und Abhängigkeitsproblemen. Mein Alleinstellungsmerkmal ist: Wir bleiben nicht in der Halle oder auf dem Platz, wir sind immer draußen in der Natur. Die Natur zu erleben, das ist immer ein ganz besonders wichtiger Punkt bei der Reittherapie. Bei Kindern, die zu mir kommen, geht es oft um Autismus oder um Aufmerksamkeitsstörungen.“

Bei der Reittherapie geht Christiane Schwagrzinna wie folgt vor: „Wir suchen uns ein Pferd auf der Weide aus. Meine vier Pferde sind alle grundverschieden im Verhalten und im Charakter, da ist es immer sehr spannend, für welches Tier sich jemand entscheidet. Die Therapie fängt bereits beim Führen des Tieres von der Weide an. Wir putzen es dann zusammen und bereiten es für den Ausritt vor. Erst ohne Sattel, damit man das Pferd besser spüren kann und nicht fünf Zentimeter Ledersattel zwischen sich und dem Pferderücken hat. Erst führen wir das Pferd im Gelände, dann reite ich nebenher und nicht selten geht es nach einigen Therapiestunden bereits im gestreckten Galopp über die Felder.“

Die Therapiesitzungen, die sich oft über zehn oder mehr Stunden erstrecken, können privat bezahlt werden. Bei der Therapie mit autistischen Kindern, die oft über ein bis zwei Jahre geht, gibt es eine Förderung über die Jugendämter. Und auch sonst kann es eine Förderung über die Krankenkasse geben, wenn diese auch die Kosten für einen Heilpraktiker übernimmt. Christiane Schwagrzinna: „Bei einem Trauma – etwa aufgrund eines Überfalls – übernimmt mitunter auch ein Fond vom Weißen Ring die Kosten.“

Man muss aber nicht krank sein oder eine psychische Störung aufweisen, um in den Genuss einer Therapiestunde zu kommen. Christiane Schwagrzinna: „Ich biete auch gern ein Coaching an. Führungspersonen lernen im Umgang mit dem Pferd: Was braucht mein Gegenüber, damit es das tut, was ich will?“

Die Pferdetherapeutin ist so gut wie ausgebucht, aber immer offen für neue Klienten. Christiane Schwagrzinna: „Meine Kunden kommen aus Berlin und aus Potsdam, reisen aber auch von Frankfurt am Main an. Ich beobachte immer wieder fasziniert, wie die Gegenwart der Pferde den Menschen dabei hilft, aus ihrem Gedankengefängnis auszubrechen. Tiere leben stets im Hier und Jetzt, da sind sie sehr gute Lehrmeister. Es dauert immer nicht lange, und die Menschen zentrieren sich wieder neu und sind wieder mehr bei sich. Sie wechseln auch komplett ins Hier und Jetzt, weil anders könnten sie mit den Tieren nicht kommunizieren.“

Katharina Gormanns (43) hilft der „Pferdefrau“ bereits seit vier Jahren. Sie war selbst einmal Kundin und hat sich nun auch zur Heilpraktikerin und zur Pferdetherapeutin ausbilden lassen. (Text / Fotos: CS)

Info: Die Pferdefrau c/o Gut Seeburg am Champagnerberg Polo & Country Club, Scholle 4, 14624 Dallgow-Döberitz, Tel.: 0171-3882241, www.diepferdefrau.de

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 173 (8/2020).

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Havelpark Dallgow: Stephan Raml ist neuer Center Manager!

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Seit 1995 ist der Havelpark Dallgow – als eines der größten Einkaufszentren in der Region – ein echter Publikumsmagnet direkt an der B5. Sowohl die Berliner als auch die Havelländer nutzen gern die Gelegenheit, um in einem der 98 Geschäfte vor Ort einzukaufen. Der Havelpark bringt es auf eine Fläche von 56.000 Quadratmetern, wobei rund 40.000 allein auf die Verkaufsfläche entfallen. (ANZEIGE)

Den Besuchern stehen 3.400 kostenfreie Parkplätze zur Verfügung, die an jedem zweiten Sonntag auch anderweitig genutzt werden: Dann findet vor Ort ein großer Antik- & Trödelmarkt statt, der viele Menschen aus der Region anlockt.

Das Shopping Center wurde von 2017 bis 2019 mit einer Investition von rund 33 Millionen Euro umfangreich modernisiert.

Seit Frühjahr diesen Jahres ist die ECE Projektmanagement GmbH & Co. KG für das Management vor Ort verantwortlich. Das Unternehmen ist bereits seit über 50 Jahren in diesem Segment tätig: Rund 195 Shopping Center finden sich im Portfolio der Hamburger.

Im Havelpark hat die letzten neun Jahre lang Eckhard Knaack als Center Manager alle Fäden in den Händen gehalten. Er ist inzwischen im verdienten Ruhestand. Neuer Center Manager ist Stephan Raml (51). Er hat in der Vergangenheit fünf Shopping-Center der ECE geführt, darunter das Anger 1 Center in Erfurt, das Stern-Center Potsdam und die Potsdamer Platz Arkaden in Berlin Mitte. Zuletzt hat er das Shopping Center im Tempelhofer Hafen betreut.

Stephan Raml ist in der Funktion des Center Managers bereits seit über 20 Jahren für die ECE tätig. Er sagt: „Ich freue mich sehr, diesen etablierten Standort zu übernehmen. Nach dem erfolgten Refurbishment ist das Center – in modernem Outfit – gut auf die Verbraucherbedürfnisse ausgerichtet und für die Zukunft gerüstet. Ich lebe nun seit über 16 Jahren in der Region Berlin-Brandenburg und freue mich auf die Arbeit mit dem Team in Dallgow und darauf, meine Erfahrungen im Havelpark einzubringen.“

Seit Juni ist der „Neue“ vor Ort und möchte sich erst einmal viel Zeit nehmen, um den Havelpark von Grund auf kennenzulernen: „Ich führe jetzt viele Gespräche mit den Shop-Betreibern, um mich vorzustellen und um wechselseitig Informationen auszutauschen. Wenn irgendwo der Schuh drückt, dann möchte ich das schnell erfahren, damit wir auch entsprechend rea­gieren können. Ich werde oft nach Zahlen und Besucherfrequenzen gefragt.“

Dazu gibt es schon einmal diese Zahl: Jährlich kaufen etwa 5,6 Millionen Besucher im Havelpark ein.

In Corona-Zeiten ist der gesamte Einzelhandel und damit natürlich auch der Havelpark beeinträchtigt. Im Havelpark durften beispielsweise von Mitte März bis in die zweite Aprilhälfte hinein nur sogenannte systemrelevante Geschäfte öffnen. Und im Center besteht derzeit die Pflicht, einen Mund-Nasenschutz zu tragen.

Der neue Center Manager stammt aus Essen in Nordrhein-Westfalen. Er hat in Bochum studiert – Publizistik, Kommunikationswissenschaften, Politische Wissenschaft und Neue Germanistik: „Anschließend habe ich als Freizeitpark-Leiter im CentrO Oberhausen und als PR-Berater in einer PR-Agentur in Essen gearbeitet, bevor ich als Center Manager zur ECE gewechselt bin.“

Auf seine Arbeit im Havelpark freut er sich: „Der Havelpark ist etabliert und fest in der Region verankert. In Berlin und Brandenburg ist er zu einem Begriff geworden.“

Das stimmt sicherlich. Zu den Ankermietern vor Ort zählen Kaufland, MediMax, Adler, Olymp & Hades, New Yorker und Rossmann, aber auch Pflanzen Kölle, Spiele Max, Thalia, H&M und Intersport. Neben einem vielseitigen Modeangebot gibt es aber auch eine Apotheke, Deko- und Geschenkläden, Juweliere, Parfümerien, Optiker und weitere Geschäfte. Ein umfangreicher Food-Bereich mit eigenem Restaurant, aber auch mit vielen kleinen Bistros, verwöhnt die hungrigen und durstigen Besucher.

Und sicher wissen noch längst nicht alle Besucher, dass es im Havelpark auch eine Elektrotankstelle, kostenfreie Schließfächer, einen Wickelraum, einen Geldautomaten, kostenloses WLAN, eine Erste-Hilfe-Station mit Defibrillator, ein eigenes Fundbüro und einen Rollstuhlverleih gibt.

In den letzten Jahren gab es immer wieder lokale Veranstaltungen im Havelpark. Ob Dinosaurier-Ausstellung, die Präsentation eines begehbaren Darmmodells zur Krebsvorsorge oder aber der Gesangswettbewerb „Die Chance“: Es war immer etwas los.

Stephan Raml: „Das wird auch so bleiben. Aktivitäten und Events gehören fest zum Konzept mit dazu. Aber auch hier möchte ich den Havelpark und sein Umfeld erst noch besser kennenlernen. Die Veranstaltungen müssen zum Standort passen.“

Gibt es denn so etwas wie ein Geheimrezept, das den Havelpark so erfolgreich macht? Stephan Raml: „Der Havelpark ist zum einen in der Nahversorgung ganz besonders stark aufgestellt. Aufgrund seiner Vielzahl an Shops und Angeboten von aktuellen Modeoutfits bis hin zur Unterhaltungselektronik hat er aber zum anderen auch eine hohe Anziehungskraft für Menschen aus der Ferne. Viele, die auf der Lebensader B5 zwischen Berlin und Brandenburg pendeln, halten im Havelpark an, um ihre Besorgungen zu erledigen. Die gute Anbindung mit dem Bus ist für die Havelländer sehr wichtig. Und die kostenfreien Parkplätze überzeugen die Berliner, die Gratisparken aus der Hauptstadt oft nicht mehr gewöhnt sind.“

Auch in Zukunft wird es im Havelpark immer etwas Neues zu berichten geben. So etwa dies: „Am 9. Juli ist das Imbissrestaurant ‚Heisser Wolf‘ neu in den Havelpark eingezogen“, erzählt Stephan Raml. (Text / Fotos: CS)

Info: Havelpark Dallgow, Döberitzer Weg 3, 14624 Dallgow-Döberitz, www.havelpark-dallgow.eu

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 173 (8/2020).

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8. Stundenpaarlauf in Falkensee

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Selbst um 19 Uhr zeigte das Thermometer am 11. August noch immer weit über 30 Grad an. Und das im Schatten. Schatten, den gab es auf der Laufbahn auf dem Falkenseer Sportplatz an der Rosenstraße leider überhaupt nicht. Das waren wirklich krasse Voraussetzungen für die 36 Läufer, die sich auf Einladung des SV Falkensee-Finkenkrug e.V. hin zum 8. Stundenpaarlauf angemeldet hatten.

Ihre Aufgabe – so viele Runden um den Sportplatz laufen, wie dies in einer Stunde möglich ist.

Um dem Namen „Stundenpaarlauf“ gerecht zu werden, teilten sich dabei immer zwei Läufer die Strecke. Sie mussten sich nach jeder Runde im Laufen abwechseln und dabei einen Staffelstab übergeben. Immerhin konnte sich so immer der Läufer, der gerade nicht an der Reihe war, innerlich und äußerlich mit eiskaltem Wasser abkühlen.

Enrico Hübner und Matthias Rost (1. Foto) waren bereits zum fünften Mal als Team beim Stundenpaarlauf mit dabei. Hübner: „Warm und sonnig war es schon immer, aber heute war es grenzwertig. Da musste man – Achtung, Wortspiel – einige der eigenen Ansprüche in den Schatten stellen.“ Die beiden Läufer schafften 33 Runden und damit 13,5 Kilometer.

Cheforganisatorin Elke Weisener: „Eine kalte Dusche hat gefehlt, aber wir hatten kalte Getränke und frisches Obst für die Läufer. Corona-bedingt haben wir einiges geändert in diesem Jahr. So haben wir das Startfeld meterweise voneinander abgerückt, um den Abstand zu wahren. Dass trotzdem 16 Laufpaare angetreten sind, hat mich sehr gefreut.“

Barbara Richstein, immerhin Vizepräsidentin des Landtags, hatte vor dem Lauf alle Staffelstäbe mit Desinfektionsmittel auf Hochglanz poliert.

Am Ende gewannen Thomas Strupat und Dr. Ronny Kollock mit 44 Runden (17,8 Kilometer) zum dritten Mal in Folge den Stundenpaarlauf und den Wanderpokal. Sie dürfen ihn jetzt ganz behalten. (CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 174 (9/2020).

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Graffiti-Attacke in Brieselang sorgt für Ärger – Zahlreiche Autos beschmiert

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Graffiti-Attacke: Eine böse Überraschung haben zahlreiche Anwohner der Fichte- und Kollwitzstraße in Brieselang am Donnerstagmorgen erlebt. Rund 30 Autos, die am Straßenrand parkten, waren mit Schmierereien versehen. Die Polizei musste zahlreiche Schadensfälle aufnehmen. Nun wird wegen Sachbeschädigung ermittelt. Bürgermeister Ralf Heimann war ebenfalls vor Ort.

Die Aufregung in den Morgenstunden war groß. Dementsprechend herrschte entlang der betroffenen Straßenabschnitte durchaus viel Betrieb – in der Fichtestraße etwa im Abschnitt zwischen Banach- und Karl-Marx-Straße. Zumindest diejenigen, die noch nicht zur Arbeit aufbrechen mussten, warteten auf die Beamten. Die Polizei rückte sogleich mit zwei Streifenwagen gegen 7.30 Uhr an, um der Anzeigenflut Herr zu werden, nachdem die Beamten zuvor informiert worden waren. Gefühlt alle zehn Meter stoppten sie ihren Dienstwagen und nahmen Strafanzeigen auf.

Die Windschutzscheiben der betroffenen Autos waren mit einem Kreis in weißer Sprayfarbe versehen. Ein weißer Strich „dekorierte“ zudem die Seitenfenster – ebenfalls auf der Fahrerseite. Erste Reinigungsarbeiten mit dem Lösungsmittel Azeton, das natürlich nicht auf Lack aufgetragen werden sollte, wurden von Betroffenen sogleich an Ort und Stelle erledigt.

„Es ist zwar Spekulation, aber möglicherweise steckt eine Botschaft dahinter“, sagte Bürgermeister Ralf Heimann. Warum? „Das Parken am Straßenrand scheint demjenigen, der das getan hat, offenbar bitter aufzustoßen.“ Schon in der Vergangenheit hatte es immer mal wieder wegen des beidseitigen Parkverhaltens an der Fichtestraße Beschwerden gegeben, die auch in der Gemeindevertretung thematisiert wurden.

Beispielsweise haben auch Linienbusse des Öfteren Probleme gehabt, sich durch den dortigen Straßendschungel zu schlängeln. Das Ordnungsamt der Verwaltung der Gemeinde Brieselang hatte unter anderem in diesem Zusammenhang vor rund einem Jahr bei der zuständigen Straßenverkehrsbehörde des Landkreises einen Antrag auf Errichtung einer Halteverbotsstrecke gestellt. Auch einen Vor-Ort-Termin hatte es dazu bereits gegeben. „Aber“, so Ordnungsamtsleiter Matthias Gericke, „bis heute ist noch keine abschließende Entscheidung dazu getroffen worden“. (Text/Foto: Gemeinde Brieselang)

Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.

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Zulassungsstelle in Nauen ab 17. August ohne Terminvergabe geöffnet

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Die Kfz-Zulassungsstelle des Landkreises Havelland in Nauen wird ab Montag, 17. August 2020, für Bürger wieder ohne Terminvereinbarung öffnen. Hierfür gelten zunächst geänderte Öffnungszeiten sowie verschiedene Hygienemaßnahmen. Zusätzlich wird ein Abgabe- und Abholservice angeboten. Von Montag bis Donnerstag können Bürger jeweils in der Zeit von 7.30 bis 8.30 Uhr ihre Unterlagen in der Nauener Zulassungsstelle abgeben bzw. dort abholen.

Ansonsten gelten für Zulassungsvorgänge folgende Öffnungszeiten: Montag von 7.30 bis 11 Uhr, Dienstag von 8.30 bis 11 Uhr und von 14 bis 17 Uhr, Mittwoch von 8 bis 11 Uhr sowie Donnerstag von 8 bis 11 Uhr und von 13.30 bis 16 Uhr. Freitags sind Termine nur nach vorheriger Vereinbarung zwischen 7.30 und 12 Uhr möglich.

Aufgrund der Corona-Pandemie gelten für die Öffnungszeiten verschiedene Hygienemaßnahmen. So erfolgt der Zutritt zur Zulassungsstelle ausschließlich über den Eingang Mauerstraße und nur mit einer Mund-Nasen-Bedeckung. Um die geltenden Mindestabstände einzuhalten, wird außerdem immer nur eine bestimmte Anzahl an Personen gleichzeitig hineingelassen.

Die Kfz-Zulassungsstelle in Rathenow arbeitet unterdessen aufgrund der räumlichen Gegebenheiten vorerst weiterhin nur mit vorheriger Terminvergabe. Ein Termin kann im Internet unter https://www.havelland.de/wirtschaft-verkehr/verkehr/kfz-zulassungsbehoerde/online-dienste/ vereinbart werden. Auch in den übrigen Bereichen der Kreisverwaltung sind weiterhin Terminvereinbarungen erforderlich. (Info: Landkreis Havelland)

Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.

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30 Jahre Einheit: Neue Stele am ehemaligen Grenzstreifen in Schönwalde-Glien eingeweiht!

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Für Bodo Oehme, Bürgermeister von Schönwalde-Glien, ist der Mauerbau noch immer eine starke Zäsur in seinem Leben; eine historische Wunde, die sich in seinem Kopf kaum schließen lässt. Unermüdlich lädt er aus diesem Grund zu jährlich wiederkehrenden Gedenkveranstaltungen an der Steinernen Brücke ein – dort, wo früher Ost und West und damit auch Schönwalde-Glien und Spandau für viele Jahre geteilt waren.

Das Mahnen, das Erinnern, das Ankämpfen gegen das Vergessen: Das ist Bodo Oehme eine Herzensangelegenheit. Er bemängelt, dass die junge Generation in der Schule und auch in der Freizeit kaum noch konfrontiert wird mit der eigenen Geschichte, mit der Mauer, mit dem Unrecht des DDR-Staates und auch mit dem Glück, in diesem Jahr „30 Jahre Deutsche Einheit“ feiern zu dürfen: „Sind all die Toten der Mauer nur deswegen gestorben, dass wir sie vergessen und wir heute ein besseres Leben führen können?“

Dem Aufruf Bodo Oehmes, sich am Datum passend zum Beginn des Mauerbaus zwischen Ost- und West-Berlin (13. August 61) rückbesinnend an der Steinernen Brücke einzufinden, sind in diesem Jahr über 150 Personen gefolgt. Sie bekamen einmal mehr eine umfassende Rede vom Bürgermeister zu hören: „Wie Sie alle wissen, bin ich an dieser innerdeutschen Grenze in Schönwalde aufgewachsen. Für mich ist diese Steinerne Brücke in Schönwalde-Siedlung der Inbegriff der Teilung Deutschlands. Vor nur 31 Jahren hätte keiner von uns dieses Stück Erde lebend erreicht.“

Zu Gast bei der Veranstaltung, bei der erneut Kränze zur traditionellen Erinnerung an die Mauertoten und an die vor Ort Gefallenen niedergelegt wurden, war auch Helmut Kleebank, Bürgermeister von Spandau. Er fand ebenfalls sehr deutliche Worte: „Jeder ist geprägt von der Mauer – und das auf beiden Seiten. Viele haben in ihrem Leben ein Opfer gebracht für diese Mauer, ich nenne sie – Schandmal. Die DDR konnte nur mit konsequenter Lüge und Intrige den Status Quo aufrechterhalten. Das bedeutet: Allen in der Führungsetage war klar, dass es so etwas wie das eigene System gar nicht hätte geben dürfen. Deswegen musste das Unrecht lügend verschleiert werden. Leider sind auch heute wieder Menschen in verschiedenen Ländern an der Macht, die so agieren, dass man am Ende nicht weiß: Was ist Lüge, was ist Wahrheit? Umso wichtiger ist es, dass wir die Wahrheit benennen und dem Unfug wiedersprechen. Die Demokratie ist dabei eine Mitmachveranstaltung, sie ist eine Aufforderung an alle, sich einzubringen.“

Um die Geschichte zwischen Schönwalde-Glien und Spandau (und auch ihre besondere Verbundenheit) noch fassbarer darzustellen, wurde am 13. August 2020 eine neu errichtete Stele enthüllt. Sie ist zwei Tonnen schwer, enthält über 100 Kilo Stahl und ragt 2,50 Meter in den Himmel auf. Sie steht direkt am Straßenrand und am Radweg vor der Steinernen Brücke – und kann so von allen Passierenden optimal in Augenschein genommen werden. Für den künstlerischen Entwurf zeichnete die Schönwalderin Juliane Gansen verantwortlich, gebaut haben die Stele dann Lothar und Daniel Lüdtke aus Schönwalde-Dorf. Keramikerin Juliane Gansen: „Man erkennt in der Stele die Straße, die Schönwalde-Glien und Spandau verbindet – samt einem Schlagbaum, der die frühere Grenze verdeutlicht. Die Spandauer Seite wird mit einer blauen Kugel gekennzeichnet, die für Spandaus Wasser steht. Für Schönwalde-Glien kommt eine kleinere Kugel zum Einsatz. Ihr Grün steht für die Wälder.“

Vor vielen bekannten Gesichtern aus Politik und Wirtschaft wurde die Stele, die von der Gemeinde in Auftrag gegeben wurde, feierlich enthüllt. Bodo Oehme fand dazu die passenden Worte: „Soll die Stele nun das machen, was sie soll – neugierig machen.“

Vor Ort gibt es bereits ein Denkmal zum Mauerfall – und zwei Tafeln, die an die Mauertoten Dietmar Schwietzer und Ulrich Steinhauer erinnern. (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 174 (9/2020).

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Was krabbelt da? Insekten, Spinnen & Wilde Kräuter – Streifzug über eine Wiese in Falkensee!

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Es ist eigentlich nur eine olle Wiese am Rohrbecker Damm an der Grenze zwischen Falkensee und Dallgow-Döberitz. Direkt am Königsgraben zieht sich hier ein langes Flurstück entlang, das nicht bebaut ist und trockenes Gras, hohe Disteln und jede Menge Brennnesseln beherbergt. Macht daraus einen Parkplatz aus Beton, sagen die Naturbanausen.

Die anderen: Lasst uns dieses vergessene Biotop erkunden und nachschauen, welche Tiere und Pflanzen sich hier finden lassen.

In diesem Jahr luden die Kräuterfee Tina (www.kraeuterfeetina.de) und Krabbeltier-Experte Carsten Scheibe von FALKENSEE.aktuell bereits zum dritten Mal zu einer kostenfreien Exkursion ins Grüne ein. Mehrere Familien folgten der Aufforderung, sich am 12. August mitten in der Woche um 17 Uhr bei 32 Grad im Schatten zu treffen. Ausgestattet mit Becherlupen und viel Neugierde ging es auf in die Wiese.

Weit kam die Gruppe nicht. Denn das mannshohe Dickicht aus lila blühenden Kletten zeigte sich als Magnet für kleine Falter und mindestens fünf verschiedene Wanzenarten, die schnell entdeckt wurden.

Währenddessen holte Kräuterfee Martina Bauer ein vorbereitenes Glas mit Wasser hervor. Sie bat die Kinder, einige frisch gepflückte Pfanzentriebe zu zerkleinern und ins Glas zu geben. Mehr verriet sie noch nicht – das Glas wanderte wieder in den Rucksack.

Derweil zeigte Biologe Carsten Scheibe, dass ein Schritt ins kniehohe Gras ausreicht, um gefühlt Myriaden Grashüpfer in alle Richtungen springen zu lassen: „Alle Welt redet vom Insektensterben. Ein Schritt in diese naturbelassene Wiese zeigt, wie viel Biomasse hier auf einem einzelnen Quadratmeter ein Auskommen findet. Experten reden in Deutschland von der ‚grünen Wüste‘. Unsere Gärten sind zwar grün, aber eigentlich klinisch tot. Solche ungenutzten Landstreifen wie hier am Königsgraben gehören erhalten und nicht bebaut. Vor einigen Jahren gab es in der Region noch mehrere dieser Trocken-, Feucht- und Hochstaudenwiesen. Sie sind inzwischen fast alle bebaut worden. Was das für die Kinderstube der heimischen Insekten bedeutet, kann man sich bei unserem Spaziergang leicht ausrechnen.“

Tatsächlich fanden vor allem die Kinder schnell viele verschiedene Käfer, bunte Zikaden, Grashüpfer in großer Zahl, aber auch Bienen und Wespen in ganz ungewohnter Erscheinung: Es gibt eben auch hier zahlreiche weitere Arten jenseits der Honigbiene und der Deutschen Wespe.

Aufgeschreckt durch die kleinen Forscher fanden sich auch mehrere Grüne Heupferde – fingerlange Heuschrecken mit gutem Flugvermögen. Sogar die filigranen und selten gewordenen Sichelschrecken konnten aufgespürt werden. Die Kinder mussten auch über die Namen der Tiere lachen: Wer nennt denn einen Grashüpfer bitte schön Roesels Bachufer-Beißschrecke? Auch die auf einem trockenen Streifen gefundene Blauflügelige Ödlandschrecke rief Amüsement hervor. Obwohl die im flachen Flug blau schimmernden Flügel dieser Heuschrecke für Staunen sorgten.

Auch die wunderschön anzusehende Wespenspinne und der mit langen Beißzähnen ausgestattete Ammendornenfinger konnten aufgespürt werden.

Kräuterfee Tina ließ die Kinder Brennesselsamen knuspern („am besten übers Müsli streuen“), zeigte die Wilde Möhre und benannte den Breitwegerich als „Pflaster der Natur“, wenn es blutet. Gegen Warzen empfahl sie den roten Pflanzensaft vom Schöllkraut. Und: „Den Beifuß haben sich die Römer früher in die Holzschuhe gelegt, um Blasen zu vermeiden. Deswegen haben sie ihn auch entlängs ihrer Wege angepflanzt.“ Am Ende holte sie das Einmachglas wieder heraus und schüttelte es. Auf einmal bildete sich ganz viel Schaum: „Das ist das Seifenkraut. Mit dieser Lauge könnten wir nun sogar Wäsche waschen.“

Claudia Wust war nach der Tour ganz begeistert: „Es war so eine tolle Wanderung. Die Kinder waren so begeistert von all den Tieren und Pflanzen. Davon brauchen wir mehr. Dann gehen unsere Kinder wieder mit ganz anderen Augen durch die Natur.“ (Text/Fotos: CS)

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2. Bredower Kinosommer: Bredow im Havelland e.V. zeigt „Rocketman“ im Freien!

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Bredow mag ein kleiner Ortsteil von Brieselang sein – aber hier ist immer mächtig etwas los. Verantwortlich für viele Veranstaltungen und Aktionen ist der Verein „Bredow im Havelland e.V.“ (www.bredow-dasdorf.de), der im Jahr 2003 gegründet wurde und u.a. für das „Bredower Teichfest“ inklusive der beliebten Neptuntaufe verantwortlich zeichnet.

Corona hat in diesem Jahr leider zur Absage des Teichfestes geführt. Der „Bredower Kinosommer“, im vergangenen Jahr erstmalig gestartet, konnte aber auch trotz der Pandemie in die Verlängerung gehen.

Vereinsmitgründer Mike Marszalkowski: „Wir haben im letzten Jahr erstmals zum Bredower Kinosommer geladen und damals die ‚Bohemian Rapsody‘ gezeigt. In diesem Jahr durften die Zuschauer selbst einen Film auswählen. Sie haben sich für ‚Rocketman‘ entschieden. Das ist schon wieder ein Musikfilm – er erzählt die Geschichte von Elton John. Jetzt überlegen wir, ob wir im nächsten Jahr vielleicht die beiden ABBA-Filme nacheinander oder an zwei aufeinander folgenden Wochenenden zeigen, um so die Reihe fortzuführen.“

Der Verein, der auch für die „Bredower Mini Bibliothek“ verantwortlich zeichnet, die am See aufgestellt wurde, ließ am 15. August 120 Filmfreunde auf das Gelände im Schatten einer 500 Jahre alten Platane genau zwischen dem ehemaligen Bredower Schloss und der Kirche.

Mike Marszalkowski: „Wir haben lange überlegt, ob wir den Open-Air-Kinoabend in Corona-Zeiten auch tatsächlich durchführen können. Dann haben wir uns aber aufgerafft und ein Hygienekonzept im Landkreis eingereicht und vor Ort die Sitzreihen abgesteckt, zwei Eingangsbereiche geschaffen und ein Einbahnwegesystem aufgebaut. Das hat alles sehr gut funktioniert, die Besucher haben sich an alle Vorgaben gehalten.“

Die Kinofreunde hatten sich alle eigene Stühle und Sitzgelegenheiten mitgebracht, um im ehemaligen Schlossgarten auf beste Unterhaltung zu hoffen. Der Verein, der zurzeit aus 16 Mitgliedern besteht, konnte über ein Dutzend Helfer motivieren, die sich um die Versorgung des Publikums kümmerten. So gab es Würstchen vom Grill, Chips und Popcorn, aber auch Bier vom Fass, selbstgemachte Bowle und einen süffigen Popcorn-Rum. Damit niemand während des zweistündigen Films verhungerte, wurde genau zur Mitte eine Pause eingelegt. Der Film startete um 21:30 Uhr, um Mitternacht war die Vorführung zuende.

Mike Marszalkowski: „Was von den neun Euro Eintrittsgeld und den Einnahmen aus dem Catering u.a. nach Abzug der Filmkosten bleibt, das investieren wir in gemeinnützige Projekte, in die Erhaltung unseres Dorfteichs, in die Mini-Bibliothek und in die Kirche.“ (Text/Fotos: CS)

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Umzug – Der Spandauer Weihnachtsmarkt zieht auf die Zitadelle Spandau – Coronabedingt in diesem Jahr kein Weihnachtsmarkt in gewohnter Form in der Altstadt Spandau

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Das 20. Jahr im Bestehen der Bezirksmarketinggesellschaft Partner für Spandau ist bedingt durch die Corona-Pandemie geprägt von Verschiebungen, Absagen und Veränderungen. Nachdem bereits alle Sommerevents zunächst verschoben und dann abgesagt werden mußten, ist nun das älteste und traditionsreichste Spandauer Stadtfest, der Spandauer Weihnachtsmarkt, betroffen.

Der bereits am 10. Januar 2020 beantragte 47. Spandauer Weihnachtsmarkt kann in diesem Jahr nicht auf den engen Straßen und Plätzen der Altstadt Spandau durchgeführt werden. Dies teilte das Gesundheitsamt Spandau der Bezirksmarketinggesellschaft mit einem Schreiben vom 04.08.2020 mit.

Schon in den letzten Wochen gab es diverse Treffen und Gespräche mit dem zuständigen Gesundheits- und Baustadtrat Frank Bewig und der Spandauer Amtsärztin Frau Gudrun Widders. Bereits früh wurde auch Stadtrat Gerhard Hanke, zuständig u.a. für Kultur und Wirtschaft, mit in die Gespräche einbezogen, um mögliche Alternativen im Falle einer Absage zu erarbeiten.

Partner für Spandau Geschäftsführer, Sven-Uwe Dettmann, führt aus: „Was wir nun schon seit einigen Monaten befürchtet haben, ist jetzt Realität geworden. Die Auflagen für eine Großveranstaltung in einem öffentlichen Raum wie der Altstadt Spandau, sind in diesem Jahr nicht vereinbar mit den örtlichen Gegebenheiten einer urbanen Altstadt mit ca. 120 Geschäften, Kaufhäusern, Büros und Praxen sowie Mietwohnungen und deren Besuchern und Bewohnern. Wir bedauern dies sehr für alle Besucherinnen und Besucher aus Nah und Fern, aber auch für unsere vielen langjährigen Teilnehmer und Kunden.

Umso mehr freut es uns, das der Spandauer Weihnachtsmarkt nicht ersatzlos ausfällen muss, sondern das es uns mit Hilfe der Stadträte Hanke und Bewig gelungen ist allen Besuchern und Teilnehmern eine attraktive Alternative auf der Zitadelle Spandau anzubieten!“

Die Zitadelle Spandau bietet uns alle Möglichkeiten die geforderten Hygiene- und Abstandsregeln einzuhalten und bietet dennoch allen Besuchern ein attraktives und romantisches Umfeld für eine stilvolle Weihnachtsveranstaltung. Der Innenhof der besterhaltenen Renaissancefestungen Nordeuropas wird dem Spandauer Weihnachtsmarkt in diesem Jahr eine neue Heimat geben.

Weihnachtliche Dekoration mit geschmückten und beleuchteten echten Weihnachtstannen unterschiedlicher Größe und Illumination der historischen Gebäude durch farbige in Szenesetzung, versetzen den Besucher in vorweihnachtliche Stimmung.

Feuerkörbe sorgen für weitere optische Reize und erwärmende Ort die zum Aufenthalt und Verweilen in der kalten Jahreszeit einladen.

Weitere Attraktionen sind geplant:
Schlittschuhbahn
Eisstockschießen
Weihnachtskrippe mit lebenden Schafen
Winter-Open-Air-Freilichtkino (z.B. Die Feuerzangenbowle, Pippi Langstrumpf und das Weihnachtsfest, Weihnachts-Klassiker in schwarz-weiß und Farbe usw.)
Winterliche Kutschfahrt über das Zitadellengelände
Turmbläser spielen bekannte Weihnachtslieder von den Balkonen, Emporen und dem Juliusturm
Mittelalterlich gewandete Künstler spielen auf historischen Instrumenten alte Melodeyen
Historische Fahrgeschäfte für Kinder, z.B. Kinderkarussell / Kettenkarussell sorgen für Freude und Unterhaltung
Am Familientag gibt es reduzierte Preise bzw. spezielle Familientagsangebote
Der Parkplatz für Besucher am Zitadellenweg sorgt für kurze Wege

Hygienekonzept:
Entsprechend der derzeit gültigen Vorordnungen des Landes Berlin und in Absprache mit dem Gesundheitsamt Spandau wird die maximale Höchstgrenze für die gleichzeitig anwesenden Besucher festgelegt. Derzeit gehen wir von ca. 3.000 – 5.000 Personen gleichzeitig anwesend als maximale Besucherzahl aus.
Abstandregeln an den Ständen, in den Warte- und Aufenthaltsbereichen werden entsprechend den gültigen Vorschriften gekennzeichnet und durchgesetzt.

Hygienemaßnahmen, speziell an den Gastroständen werden ebenfalls mit dem Gesundheitsamt abgestimmt und an die teilnehmenden Gastronomen weitergegeben.
Alle Stände sollen mit entsprechendem Spuckschutz ausgestattet werden, um Besuchern und Personal größtmögliche Wohlfühlqualität zu bieten.

Für die Glühweintassen wird derzeit noch ein spezielles Pfand- und Spülsystem erarbeitet, das die Anzahl der Kontakte auf ein Minimum reduziert, die Sauberkeit aber auf ein Höchstmaß steigert.

Veranstaltungs-Zeitraum:
Weihnachtsmarkt Zitadelle Spandau
Montag, 23. November bis Mittwoch, 23. Dezember 2020
31 Veranstaltungstage
Die Schlittschuhbahn bleibt bis ins neue Jahr allen Wintersportlern erhalten. Derzeit ist ein Betrieb bis Mitte Februar / Ende der Winterferien geplant.

Eintrittspreis:
Der Eintritt auf dem Weihnachtsmarkt Zitadelle Spandau ist an allen Tagen frei.
Besucher die die Museen und Ausstellungen besuchen möchten, können wie auch sonst ein Ticket für 4,50 € erwerben.

Öffnungszeiten:*
Montag 10 / 14 – 20 Uhr
Dienstag 10 / 14 – 20 Uhr
Mittwoch 10 / 14 – 20 Uhr
Donnerstag 10 / 14 – 20 Uhr
Freitag 10 / 14 – 22 Uhr
Sonnabend 10 / 12 – 22 Uhr
Sonntag 10 / 12 – 20 Uhr

Die Zitadelle Spandau öffnet täglich um 10 Uhr für ihre Besucher. Die Stände des Weihnachtsmarkts werden Wochentags ab 14 Uhr und an den Wochenenden ab 12 Uhr für die Besucher geöffnet.

Der traditionelle Spandauer Weihnachtsbaum, der in diesem Jahr natürlich wieder aus dem Fichtelgebirge kommt, wird aber auf jeden Fall auf dem Marktplatz Spandau aufgestellt und beleuchtet. (Text: Partner für Spandau / Foto: CS)

Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.

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Neue Radkonzepte: Radelnder Stammtisch zum Auftakt des Falkenseer Stadtradelns!

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In ganz Deutschland heißt es zurzeit wieder: Stadtradeln! 21 Tage lang soll jeder doch einmal probeweise versuchen, so viele Wege wie nur möglich mit dem Rad zu bewältigen. Das ist gut für die eigene Gesundheit, schärft den Blick für die fehlende Radinfrastruktur am Heimatort und tut nebenbei auch noch etwas Gutes für das Klima: Das CO2, das die Radfahrer keuchend ausatmen, fällt da nicht mehr wirklich ins Gewicht.

Der Landkreis Havelland steigt vom 17. August bis zum 6. September aufs Rad. Im Online-Portal www.stadtradeln.de/kreis-havelland ist es den Radfahrenden möglich, eigene Teams anzumelden. Die erstrampelten Kilometer werden über eine App erfasst, sie lassen sich aber auch händisch im Web nachtragen. Im Havelland haben sich bereits vor dem Startschuss 480 Radler in 95 Teams gemeldet. Das muss aber nicht die finale Teilnehmerzahl sein: Weitere Radfahrer können noch über den gesamten Aktionszeitraum zum Feld dazustoßen.

Im Landkreis ist die Stadt Falkensee bereits zum zweiten Mal beim Stadtradeln dabei – und bekommt sogar eine eigene Adresse: www.stadtradeln.de/falkensee. Der stellvertretende Bürgermeister Thomas Zylla, der zugleich auch Falkensees Fahrradbeauftragter ist, fasst die Leistungen aus dem vergangenen Jahr wie folgt zusammen: „In 32 Teams legten 557 kleine und große Radelnde fast 100.000 Kilometer zurück. Eine klasse Leistung, die wir in diesem Jahr natürlich mit viel Unterstützung toppen wollen.“

Der Auftakt ist auf jeden Fall gelungen. Bereits am allerersten Stadtradeln-Tag hatten sich in der Gartenstadt 299 Radfahrer zu 58 Teams zusammengefunden. In nur 24 Stunden wurden die ersten viertausend Kilometer erradelt, was einer satten Tonne eingespartes Kohlendioxid entspricht. Die anvisierten 100.000 Kilometer sind so durchaus im Bereich des Möglichen.

In Falkensee radeln Teams wie die „Critical Mass Falkensee“, die „Stadtverwaltung Falkensee und Freunde“, der „TSV Falkensee e.V.“ oder „ASB – Wir radeln hier und jetzt!“ Auch mehrere Schulen wie die Geschwister-Scholl-Grundschule oder die Kantschule treten für das Klima und für eine bessere Fahrrad-Infrastruktur in die Pedale.

Martin Eiselt von der ADFC-Ortsgruppe Falkensee heißt die Stadtradeln-Wochen hochgradig willkommen: „Das Stadtradeln bringt viele Leute aufs Rad, die sonst immer nur mit dem Auto fahren, und die nun in Falkensee und Umgebung sehen, was noch alles getan werden muss, um zu einer guten Fahrradinfrastruktur zu finden. Fast jedes Mal, wenn ich in Falkensee Fahrrad fahre, entdecke ich wieder neue Stellen, die man dringend verbessern müsste, möchte man irgendwann einmal die fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands werden.“ Martin Eiselt beteiligt sich natürlich auch selbst aktiv am Stadtradeln: „Ich fahre täglich mit dem Rad zur Arbeit, das sind etwa 12 Kilometer. In den Stadtradeln-Wochen macht man die Strecke gern länger und hängt noch ein paar Kilometer Umweg mit dran. Am Wochenende fahre ich bis zu 200 Kilometer mit dem Rad. Meine Touren führen mich oft nach Ribbeck, zum Berliner Wannsee oder zur Bürgerablage beim Jagdhaus Spandau.“

Das Falkenseer „CDU Wahlkreis-Team II“ nutzte den Beginn des Stadtradelns gleich für einen „Radelnden Stammtisch“ – und lud die Bürger dazu ein, zusammen mit Falkensees Fahrradbeauftragten Thomas Zylla verschiedene Punkte im Stadtbild anzufahren, die im geplanten Fahrradkonzept für Falkensee eine Rolle spielen. Die Fahrradtour begann mit etwa einem Dutzend Teilnehmern gegen 16 Uhr am „Bella Vita“ in Falkensee und endete nach zehn Kilometern an den „Seeterrassen“ am Falkenhagener See.

Auch Barbara Richstein war als Vizepräsidentin des Landtages Brandenburg mit dem Rad dabei: „Gerade in Falkensee versuche ich, meine Besorgungen eher mit dem Rad als mit dem Auto zu erledigen. Ich nehme mir passend zum Stadtradeln auch vor, einige Male mit dem Rad von Falkensee nach Potsdam zu fahren. Im Landtag haben wir ja Duschen. Ein Problem sind die Termine, die eingehalten werden müssen. Über Pfingsten haben wir eine 303-Kilometer-Radtour gemacht. Da merkt man, wie hügelig Brandenburg sein kann.“

Jörg Breitsprecher hatte die Tour gut vorbereitet und leitete sie an. So stellte er die Idee vor, die Lindauer Straße, die parallel zur vielbefahrenen Nauener Straße verläuft, zu einer Fahrradstraße zu machen. Die Anwohner, Besucher und auch Paketboten dürften allerdings weiterhin durch eine solche Fahrradstraße fahren. Lohnt sich das Umwidmen dann noch? Jörg Breitsprecher: „Hier gibt es drei Schulen in der Umgebung. Hier muss sich etwas bewegen, das Fahrradkonzept ist passend dazu viele Seiten dick. Ich sehe nur die Gefahr, dass dies am Ende wieder zerredet wird.“

Mehr Einigkeit gab es am Zwischenstopp am Ende der Ruppiner Straße. Hier führt ein sandiger Weg durch die Falkenhagener Alpen bis hinauf zur L20. Martin Eiselt vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club e.V. (ADFC): „Hier fahren die Schüler aus Schönwalde lang, wenn sie zum Gymnasium in Falkensee möchten. Durch den vielen Fahrradverkehr besteht der Weg leider nur noch aus Zuckersand. Das müsste dringend asphaltiert werden. Und die Zuwegung auf die L20 ist von Falkensee aus eine Katastrophe. Die Schüler kommen mitten in einer Kurve auf die Straße, die Autos sind hier bis zu 70 km/h schnell. Hier muss etwas passieren, bevor etwas passiert.“

Thomas Zylla: „Die L20 ist Landesangelegenheit. Die Landesplanung sieht hier aber einen Bedarf. Die Planungen sind bereits im Gange. Was an dieser Stelle aber passieren soll, das wissen wir noch nicht.“

„Hinten am See“ möchte Jörg Breitsprecher die „heimliche Nordumfahrung“ gern ausbremsen: „Der Niederneuendorfer Weg als reine Fahrradstraße und die Haydn­allee mit Tempo 30 wie vorher schon die Beethovenallee, das wär’s. Wir brauchen hier im Wohngebiet eine Entschleunigung, hier leben viele Kinder.“ (Text/Fotos: CS)

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5. Stadtevent „Nauen auf Roll’n“ erstmals auch mit Livestream!

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Jede liebende Mutter würde entsetzt die Augen schließen, wenn die BMX-Radfahrer im Skate- und BMX-Park Nauen wieder einmal todesmutig die Rampe hinaufschießen, um hoch oben in der Luft atemberaubende Stunts zu wagen oder sogar einen kompletten Überschlag zu riskieren. Am 15. August blieben die Kinder und Jugendlichen aber ganz unter sich. Bei der fünften Wiederholung des Events „Nauen auf Roll’n“ waren Zuschauer dank der Corona-Pandemie zunächst komplett ausgeschlossen.

Erst kurz vor Beginn wurde verkündet, dass ein paar Zuschauer – mit Abstand – doch erlaubt seien. Alle anderen Interessierten konnten dem Wettbewerb aber am heimischen Rechner zuschauen: Erstmals wurde der Event live auf YouTube übertragen. Der „Never Enough Streetstore“, der auch die Moderation stellte, hatte dafür seinen YouTube-Kanal zur Verfügung gestellt.

Der Jugendtreff in der Robert-Bosch-Straße 6 gleich hinter dem „Big Diner“ nennt sich selbst übrigens lieber „SUB Industries Nauen“, wobei SUB für „Skate und BMX“ steht. Etwa zwanzig Jugendliche treffen sich hier regelmäßiug auf dem Areal, um ihre Tricks und Stunts zu üben. Verantwortlich ist der Jugendclub Nauen, der seinen Sitz im FGZ gleich gegenüber vom Nauener Rathaus hat und der von den Johannitern geführt wird.

„Nauen auf Roll’n“ war auch in der fünften Neuauflage ein Event, der durchaus noch mehr Zuschauer verdient gehabt hätte. Von 12 bis 14 Uhr zeigten die Kids auf dem Scooter ihr Können, dann waren bis 16 Uhr die BMX-Fahrer an der Reihe, um anschließend bis 18 Uhr den Skateboard-Fahrern das Feld zu überlassen. Etwa 25 Kinder und Jugendliche hatten sich für den Contest angemeldet. Sie bekamen nicht nur einen Goodie Bag mit T-Shirt und ein paar Überraschungen geschenkt, sondern auch die Chance auf ihren Teil am erstmals ausbezahlten Preisgeld. Und das war mit 600 Euro nicht eben geizig angesetzt.

Die Kombattanten um das Preisgeld hatten vor Ort noch ausreichend Zeit zum Üben. Im Wettbewerb mussten sie dann aber innerhalb von 90 Sekunden so viele Stunts und Sprünge zeigen, wie es ihnen nur möglich war. Der Moderator kommentierte alle Sprünge umgehend und benannte sie gleich in der Fachsprache. Beim BMX konnten die Zuschauer so einen „One Foot“, einen „Fly Out“, einen „No Hand“ oder einen „Tail Tab“ bewundern.

Zu den Teilnehmern im BMX-Feld gehörte auch Steven Riebe (23) aus Dallgow-Döberitz: „Ich fahre BMX, seitdem ich 15 Jahre alt bin. Inzwischen gibt es ja entsprechende Anlagen in Nauen, Falkensee und Dallgow-Döberitz, da bin ich überall zu finden. Ich habe mir noch nie krass etwas gebrochen, nur einmal die Wirbelsäule geprellt, das war sehr schmerzhaft.“

Daniel Jahnke (32) kam aus Neu-Brandenburg zu der Veranstaltung. Er hat in Dallgow-Döberitz lange Zeit die BMX-Abteilung „Friss Dreck“ vom SV Dallgow geleitet, ist aber vor drei Jahren nach Mecklenburg-Vorpommern umgezogen: „Unser Sport hat sich in den letzten Jahren sehr gut entwickelt. In unserem Bereich ist übrigens das Scootern die neue, junge und angesagte Sportart. Vor allem die jungen Kids gehen mit dem Stunt-Scooter auf die Rampe und zeigen, was sie können.“

Parallel zu „Nauen auf Roll’n“ fand auf dem Gelände auch ein Graffiti-Battle statt. Julian Zacharias von der artbox betreute die Station an zwei aufgestellten Graffiti-Wänden. Die artbox sprüht professionell Bilder auf Trafostationen und wird auch für die Fassadengestaltung gebucht. Julian Zacharias: „Wir bringen den Jugendlichen beim Battle nichts mehr bei, die haben alle bereits einschlägige Erfahrung. Die Farbe haben wir mitgebracht, die spendieren wir. Etwa zwölf Sprayer haben sich auf den Wettbewerb eingelassen. Sie mussten aus dem Kalten heraus ein von uns vorgegebenes Battle-Wort auf die Fläche sprühen.“

Julian Zacharias unterstützte „Nauen auf Roll’n“ aus Überzeugung: „Es lohnt sich in der Stadt Nauen, Jugendprojekte zu machen. Das ist nicht immer schön. So wurde zuletzt der hier im Park aufgestellte Container, der als Ruheraum gedacht war, abgefackelt. Aber so ist Jugendarbeit eben – manchmal auch frustrierend. Da sagen wir umso mehr: Lass uns etwas Positives anbieten.“

Lisa Gentz ist seit Juni 2016 die Leiterin vom Jugendclub Nauen: „Es gibt drei Mal in der Woche feste Zeiten, wo ich vor Ort bin. Auch in den übrigen Zeiten steht der SUB allen offen, die hier üben wollen. Wir hoffen sehr, dass die Älteren auf die Jüngeren aufpassen und auch Verantwortung für das Gelände übernehmen. Wir haben leider viel Vandalismus im Park. Es wurden sogar Bänke zerstört, die wir mit dem Jugendclub selbst gebaut hatten. Ich wünsche mir sehr, dass wir mit dem ganzen Jugendclub aus dem FGZ hier auf das Parkgelände umziehen könnten, dann wäre immer jemand da – und es könnten vielleicht auch gleich kaputte Räder repariert werden. ‚Nauen auf Roll’n soll‘ dabei helfen, die Szene zu stärken. Auch ist der Event für Nauen natürlich ein tolles Aushängeschild: Es waren schließlich viele Gäste aus Rathenow und anderen Orten da.“ (Text / Fotos: CS)

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Lenkungsgruppe Innenstadt Falkensee wird gebildet – Mitmachende aus Eigentümerschaft, Gewerbe, Kultur und Bürgerschaft gesucht

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Ihnen liegt die Weiterentwicklung der Innenstadt von Falkensee am Herzen? Sie haben Lust das Zentrumsmanagement in einem beratenden Gremium zu unterstützen? Dann werden Sie Mitglied in der Lenkungsgruppe Innenstadt. Aufgabe der Lenkungsgruppe ist es, die im Standortentwicklungskonzept für die Innenstadt von Falkensee formulierten Handlungsansätze und Projektideen gemeinsam mit dem Zentrumsmanagement zu konkretisieren und weiter vorzubereiten.

Die Mitglieder setzen sich aktiv mit den Chancen und Möglichkeiten zur Aufwertung, Belebung und Imageverbesserung der Innenstadt auseinander.

Mitglieder der Lenkungsgruppe Innenstadt sind Vertretungen aus sechs Interessensgemeinschaften und Beiräten sowie der Wirtschaftsförderung der Stadt Falkensee. Darüber hinaus werden Vertretungen aus den Bereichen Eigentümerschaft, Gewerbe, Kultur und Bürgerschaft gesucht.

Auswahlverfahren der Mitglieder
Während die sechs Interessengruppen oder Beiräte jeweils eine namentlich benannte Person entsenden können, wird über die Auswahl der weiteren Mitglieder das Los entscheiden. Die Auslosung findet während der ersten Sitzung der Lenkungsgruppe Innenstadt statt.

Wie können Sie mitmachen?
Personen mit Interesse an einer Mitarbeit in der Lenkungsgruppe werden gebeten, sich bis Donnerstag, 10. September 2020 per E-Mail an zentrumsmanagement@falkensee.de zu wenden. Neben Namen, Anschrift und Kontaktdaten werden die Interessenten gebeten, kurz darzustellen, warum sie für welchen Bereich (Eigentümerschaft, Gewerbe, Kultur, Bürgerschaft) in der Lenkungsgruppe mitarbeiten möchten. Bei weiteren Fragen stehen Zentrumsmanagerin Birgit Würdemann (Telefon 0331 2015 112) und Wirtschaftsförderin Babett Ullrich (Telefon 03322 281350) gern zur Verfügung.

Sitzungen der Lenkungsgruppe Innenstadt
Die Lenkungsgruppe Innenstadt trifft sich zweimal im Jahr. Die erste Sitzung findet am Mittwoch, 16. September 2020 um 18.30 Uhr im Foyer der Stadthalle (Scharenbergstraße15) statt. Es ist geplant weitere Arbeitsgruppen zu bilden, die einzelne Themen vertiefend betrachten und/oder Projektideen konkretisieren und umsetzen.

Weitere Informationen zum Auswahlprozess und zum Zentrumsmanagement in Falkensee stehen unter www.falkensee.de/zentrumsmanagement zur Verfügung.

Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.

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Aus dem Amtsgericht Nauen: Flucht übern Acker

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Ende Juni musste eine Nauenerin auf der Anklagebank im Amtsgericht Nauen Platz nehmen. Interessant wird der vor dem Schöffengericht verhandelte Fall, weil hier eine Vielzahl von Vergehen zusammenkommen – und die Gerichtsverhandlung am Ende doch noch eine unerwartete Wendung nimmt. Darum ging es: „Die Angeklagte soll Bauwerkzeuge aus einem Baumarkt entwendet und sodann unter Verwendung falscher Kfz-Kennzeichen ein nicht haftpflichtversichertes Fahrzeug geführt haben, ohne im Besitz einer hierfür erforderlichen Fahrerlaubnis zu sein.“

Der Fall stellt sich zunächst – aus der Sicht der Staatsanwaltschaft – wie folgt dar: Die Angeklagte soll im April 2019 zusammen mit ihrem Lebensgefährten einen Baumarkt in Nauen besucht haben. Hier soll sie einen Winkelschleifer mit Akku aus den Regalen genommen haben, um die etwa 150 Euro teuren Gerätschaften anschließend vom Freigelände des Baumarktes aus über den Zaun auf einen dahinter liegenden Acker zu werfen. Hier soll der Lebensgefährte die Pakete aufgesammelt und in ein Auto verladen haben.

Neben dem Diebstahl der Werkzeuge wiegt in der Anklage auch schwer, dass die Angeklagte das „Fluchtauto“ gesteuert haben soll, ohne einen Führerschein zu besitzen. Auch sei das Auto nicht versichert gewesen. Und dann seien gestohlene Kennzeichen von einem anderen Wagen an dem Auto befestigt gewesen, „um eine amtliche Zulassung vorzutäuschen.“

Die Angeklagte ist den Tränen nah, die Verteidigung führt an: „Die Angeklagte möchte ihr Leben umkrempeln, sie sei absolut drogenfrei und sie kommt allen Auflagen nach.“

Tatsächlich habe die Angeklagte bislang noch nicht viel in ihrem Leben erreichen können. Sie habe die Schule nach der 8. Klasse abgebrochen. Eine Ausbildung gibt es nicht. Dafür ein Kind. Eine Rente von 856 Euro würde auf die Grundsicherung aufgestockt werden. Seit 2017 steht die Angeklagte unter Betreuung, was die Finanzen, die Wohnsituation und die Gesundheitsvorsorge betrifft. Obwohl ihr Lebensgefährte bereits selbst im Gefängnis sitzt, sei eine Hochzeit geplant. Um dann ein neues Leben anzufangen. Wegen anderer Vergehen steht aber auch bei der Angeklagten eine längere Gefängnisstrafe an. Bis zu einer Familienzusammenführung könnte es also dauern.

Die überraschende Nachricht vor Gericht: Die Angeklagte sei technisch überhaupt nicht dazu in der Lage, das Auto gefahren zu haben. Ihr Freund sei das gewesen. Das würde natürlich einen Großteil der Anklagepunkte wegfallen lassen. Zumal ihr das Auto nicht gehört.

Das ist der perfekte Zeitpunkt, um den ersten Zeugen in den Gerichtssaal zu bitten. Das ist ein Fernfahrer, der auf dem Hof des Baumarktes Möbel geladen hatte. Er hat beobachtet, wie „ein junger Mann hektisch die Böschung rauf und runter gelaufen ist und am Ende Pakete eingesammelt hat.“ Das kam ihm komisch vor und so hat er den Baumarkt informiert, „dass da wohl geklaut wird.“ Der Zeuge und auch der herbeieilende Baumarktleiter sahen den Wagen wegfahren. Beide haben bei der Eingangsvernehmung zu Protokoll gegeben, dass die Frau das Auto gefahren hat.

Vor Gericht sieht das auf einmal anders aus. Der Fernfahrer glaubt sich nun auf einmal zu erinnern, dass der Mann das Auto gesteuert habe: „Mit einem Basecap auf dem Kopf.“ Der Baumarktleiter ist sich aber weiterhin sicher: „Die Frau saß am Steuer.“

Viele Details lassen sich nicht mehr klären. Auch, weil sich zehn Monate nach dem Vorfall niemand mehr wirklich klar an die Details erinnern kann. Der eine oder andere Zeuge hat sogar Probleme damit, sich verständlich zu artikulieren. Und eine wichtige Zeugin sei inzwischen verstorben.

Die Indizienlage bleibt dünn: Es gibt nur indirekte Beobachtungen und einander widersprechende Aussagen. Am Ende wird das Verfahren wegen der „puzzleartigen Zeugenaussagen“ vorläufig eingestellt. Da es zu einem alten Urteil einen Bewährungswiderruf gibt und eine aktuelle Verurteilung zu einer Gefängnisstrafe nur durch eine erfolgreiche Revision aufgehoben werden kann, wird die Nauerin so oder so eine Strafe hinter Gittern verbüßen müssen. (Text/Foto: CS)

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Moderne Netztechnik: E.DIS investiert in moderne Netztechnik für Falkensee!

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Es passiert etwas in Falkensee – allerdings hinter verschlossenen Türen. Die E.DIS modernisiert gleich an mehreren Stellen das lokale Stromnetz. Sinn und Zweck ist es, gleich mehrere Transformatorstationen durch intelligente Ortsnetzstationen (iONS) zu ersetzen. Sie helfen dabei, die Versorgungssicherheit weiter auszubauen und das Stromnetz für zukünftige Anforderungen zu rüsten. (ANZEIGE)

Sieben Transformatorstationen wurden im Stadtgebiet bereits gegen die modernen iONS ausgetauscht. Die jüngste Station ist in der Bussardstraße in Falkensee zu bestaunen, sie wurde im April 2020 fertiggestellt. Zwei weitere intelligente Ortsnetzstationen sind aktuell in Planung und sollen noch in diesem Jahr im Gewerbegebiet Nord und in der Rheinsberger Straße errichtet werden. Über 300.000 Euro wird die E.DIS allein in diesem Jahr in Falkensee für die iONS investieren.

Die iONS sind im Gegensatz zu den früheren Transformatorstationen dazu in der Lage, wichtige Messwerte in Echtzeit an die Netzleitstelle zu übertragen. So können die lokalen Daten auch aus der Ferne ausgelesen und analysiert werden. Auch bringen sie die Ladeinfrastruktur für E-Mobilität in der Stadt weiter voran.

Elektroautos, Wärmepumpen und Energiespeicher: Alles muss durch den Netzbetreiber so gemanaged werden, dass jederzeit ein sicherer Netzbetrieb gewährleistet werden kann. Mit dem fortschreitenden Umbau des Energiesystems kann es bereits jetzt dazu kommen, dass sich der Stromfluss vollständig umkehrt. Dies wäre der Fall, wenn der regional produzierte grüne Strom die zeitgleich benötigte Energie der Netzkunden übersteigt. Es wird in so einem Fall also Energie abtransportiert.

Darüber hinaus errichtet E.DIS das sogenannte „Umspannwerk Falkensee Süd“ in Rohrbeck. Ziel ist es, die Einspeisung einer stetig steigenden Menge regenerativer Energie in das örtliche Stromnetz zu ermöglichen. Bereits im zweiten Halbjahr 2020 soll das neue Umspannwerk ans Netz gehen. Mit der Inbetriebnahme des neuen Netzknotenpunktes geht eine Umstellung der Versorgungsspannung im südlichen Teilnetz von Falkensee von 15.000 auf 20.000 Volt einher. Die Mittelspannungsumstellung erhöht die Übertragungskapazität der Netzanlagen und steigert gleichzeitig die Versorgungszuverlässigkeit in dieser Region weiter. Für die Endkundenanlagen und die elektrischen Geräte bei den Haushaltskunden hat diese Umstellung keine direkten Konsequenzen. (Text: CS / Fotos: CS + E.DIS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 173 (8/2020).

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Imkerei Ruske aus Brieselang: 140 Kilo Honig aus eigener Produktion!

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Patrik Ruske (30) und Verena Bellinger (35) sind anscheinend die jüngsten Imker in Brieselang. Der Niedersachse und die Hessin kümmern sich beide zusammen um ein Haus, das der Familie gehört und Sanierungsbedarf hat. Im Garten haben sie weitläufige Insektenwiesen mit einheimischen Saaten angelegt, in denen die Insekten summen und krabbeln. Hier sind auch ihre Bienenvölker untergebracht. Millionen Bienen schwirren durch die Luft.

Patrik Ruske: „Im letzten Jahr im Mai hatten wir unseren Start in die Imkerei. Ich konnte einen kleinen Bienenschwarm in der Schillerstraße einfangen, das war unser Start. Ich wollte eigentlich kein Volk kaufen, so war das eine tolle Fügung. Von einem befreundeten Imker gab es noch einen Schwarm geschenkt, einen weiteren haben wir dann doch in Falkensee eingekauft. Wir beide haben auch einen Imkerkurs in Berlin besucht, von dort durften wir ebenfalls einen Ableger mitnehmen. So kamen wir zu unseren ersten Völkern.“

Die jungen Imker sind mit vier Völkern in den Winter gegangen – alle haben überlebt. Verena Bellinger: „Wir legen Wert darauf, dass unsere Bienen größtenteils auf dem eigenen Honig überwintern. Wir wollen in Zukunft mit Biofutter zufüttern, also etwa mit invertiertem Zuckersirup.“

Aktuell stehen sieben Völker im Schatten unter Bäumen. Patrik Ruske: „Sie fliegen bis zu fünf Kilometer weit, um geeignete Blüten zu finden. Die Linden sind nun abgeblüht, die Bienen finden zurzeit nichts Gescheites mehr. Man merkt, dass sich das Bienenjahr seinem Ende zuneigt. Auch die Wespen finden kein Futter mehr und fangen damit an, die Bienenstöcke zu plündern.“

Im ersten Jahr haben die beiden Jungimker knapp neun Kilo eigenen Honig ernten können. Verena Bellinger: „Da sind wir sehr stolz, damit haben wir überhaupt nicht gerechnet. In diesem Jahr haben wir drei Mal Honig geschleudert und konnten bereits 140 Kilo gewinnen. Im Mai gab es einen Honig mit der Frühjahrsblüte der Obstbäume. Im Juni und im Juli haben wir noch einmal Honig geschleudert, da blüht vor allem die Linde. Die Robinie war aufgrund der Frostschäden in diesem Jahr leider nicht sehr ergiebig.“

Die beiden Jungimker essen ihren eigenen Honig selbst besonders gern. Patrik Ruske, der auch Mitglied im Nauener Imker-Verein ist: „Manche Imker mögen gar keinen Honig. Das ist bei uns anders: Wir lieben ihn. Wir sehen die Imkerei auch als eine Rückkehr zum Selbstversorgertum an. Und natürlich ist es toll, wenn man so ein regionales Produkt in der Nachbarschaft anbieten kann.“

Für die beiden Imker ist der Honig ein reines Hobby. Patrik Ruske: „Wir verkaufen den Honig im kleinen Brieselanger Lädchen FachArt (Bahnstraße 57c), ansonsten kann man ihn im Pfandglas direkt an unserer Haustür erwerben, wenn wir da sind.“

Etwa 20 Imker gibt es übrigens zurzeit in Brieselang. (Text/Fotos: CS)

Info: Imkerei Ruske, Thälmannstraße 68, 14656 Brieselang, Tel.: 0152-21472786

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 173 (8/2020).

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Die zweite Chance: Oliver Welter gibt als Pächter von drei Shell-Tankstellen Menschen Starthilfe in den Beruf!

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Oliver Welter (41) betreibt als Pächter drei Shell-Tankstellen. Zwei von ihnen liegen in Berlin, eine ist an der Spandauer Straße in Falkensee zu finden. In Falkensee ist der Reinickendorfer, der seit über 20 Jahren im Tankstellengewerbe arbeitet, seit Mai 2019 der Chef vor Ort. Er sagt: „Meine drei Shell-Stationen besuche ich jeden Tag, um nach dem Rechten zu schauen. Die Station in Falkensee ist meine schönste. Falkensee gefällt mir bei jedem Besuch mehr, es ist eine tolle Stadt direkt vor den Toren Berlins.“

Oliver Welter (hw-buero@gmx.de) macht sich viele Gedanken. Dabei geht es nicht nur um Benzin, Diesel, Autowäschen und Snacks to go, sondern auch um das Miteinander in dieser Gesellschaft: „Ich möchte gern Menschen, die bislang noch keinen guten Start ins Berufsleben hatten, eine echte Chance geben. Ich verstehe das als Starthilfe. Ein entsprechendes Konzept dazu habe ich im März ausgearbeitet, jetzt geht es um die konkrete Umsetzung. Ich habe in meiner Tätigkeit als Tankstellen-Stationsleiter und Pächter immer wieder gemerkt, dass Menschen auf dem Papier nicht einzuschätzen sind. So habe ich bereits vor vielen Jahren jungen, aber auch älteren Menschen mit schlechtem oder gar keinem Schulabschluss immer wieder eine Chance gegeben, sich bei mir in meinem Betrieb zu beweisen. Immer wieder wurde ich sehr positiv von Menschen überrascht, die einfach die Möglichkeit genutzt haben, etwas in ihrem Leben zu verändern.“

Das bedeutet: Wer etwa aufgrund eines schlechten Schulabschlusses keine Chance hat, eine feste Arbeitstelle zu bekommen, kann nun vier bis sechs Wochen lang ein Praktikum in einer der drei von Oliver Welter geführten Shell-Tankstellen in Falkensee oder Berlin absolvieren – und zwar als Shop- oder Verkaufskraft.

Oliver Welter: „Im besten Fall zeigen mir meine Praktikanten, dass viel mehr in ihnen steckt, als auf dem Zeugnispapier steht. Wenn die Praktikanten ihre Motivation zurückgewinnen, einen Neuanfang in ihrem Leben planen und zuverlässig arbeiten, dann besteht die Möglichkeit, bei mir eine Ausbildung zu beginnen – zum Verkäufer oder zur Verkäuferin oder zur Kauffrau bzw. zum Kaufmann im Einzelhandel. Allen Azubis in meinem Unternehmen biete ich ab kommendem Schuljahr einmal in der Woche eine kostenlose Nachhilfe in Deutsch, Mathematik und Englisch an, damit sie auch in der Berufsschule mithalten können.“

Zurzeit besteht das Team der drei Tankstellen aus 27 Personen. Über das neue Programm sind bereits drei Mitarbeiter im Einsatz. Oliver Welter: „Eine junge Frau hat gerade in Falkensee ihr vierwöchiges Praktikum abgeschlossen und beginnt nun demnächst mit ihrer Ausbildung. Sehr viel Freude bereitet mir ein sprachbehinderter Mitarbeiter in Berlin, der einen tollen Job macht und auf den ich mich immer hundertprozentig verlassen kann. In einem normalen Bewerbungsgespräch wäre er aber durchgefallen. In Falkensee arbeitet auch ein afghanischer Flüchtling als Tankwart.“

Benzin im Blut, aber ein Herz aus Gold? Der Tankstellenbetreiber arbeitet bereits mit der JVA des Offenen Vollzugs in Berlin, mit dem Arbeitgeberservice Spandau, mit JOBLINGE.de, mit der Agentur für Arbeit in Berlin und mit der IHK Berlin zusammen, stellt entsprechende Announcen aber auch bei eBay Kleinanzeigen ein.

Wird er alle Arbeitskräfte, die er findet, selbst behalten? Oliver Welter: „Nein, das wird nicht funktionieren. Ich bin aber bestens vernetzt und kenne immer einen Tankstellenbetreiber, der Personal für die Kasse und den Shop sucht. Da mache ich mir keine Sorgen. Dennoch möchte ich mein Netzwerk ausbauen und suche den Kontakt zu anderen Unternehmen. Das können z.B. Baumärkte oder Großhändler sein. Es kann ja durchaus sein, dass jemand, der über die Tankstelle wieder zu sich gefunden hat, seine Zukunft gar nicht in der Tankstelle sieht. Dann würde ich diese Person gern in einem wachsenden Netzwerk an andere Unternehmen weitervermitteln. Ich habe sie ja bereits ‚vorgetestet´, was Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Arbeitswillen anbelangt. Je mehr Unternehmen mitmachen, um so größer kann dieses Projekt werden. Ich kann aus eigener Erfahrung nur sagen: Die sonst auf dem Arbeitsmarkt nur schwer zu vermittelnden Menschen danken einem diese zweite Chance.“ (Text/Foto: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 173 (8/2020).

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Who is Who in der Region (67): Daniela Zießnitz (Nauen)

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Wer ist eigentlich …? Unser „Who is Who“ möchte die besonderen Personen in unserer Region kurz vorstellen und sie so der Bevölkerung noch näher bringen. Daniela Zießnitz (52) ist Erste Beigeordnete und damit stellvertretende Bürgermeisterin in Nauen. Für diese Aufgabe hat sie sogar ihr Kreistagsmandat niedergelegt und ihr SVV-Mandat in Falkensee aufgegeben.

Daniela Zießnitz wurde in Berlin-Schöneberg geboren. Aufgewachsen ist sie in Steglitz. Schon früh war ihr klar, dass ihr Weg in die Verwaltung führt.

Daniela Zießnitz: „Mein Großvater hat immer gesagt: Kind, mach etwas Sicheres. Ich war auch eine der wenigen in der Schule, die genau wussten, was sie nach dem Abitur machen würden. Und nicht nur das: Ich hatte auch schon eine Zusage in der Tasche.“

Daniela Zießnitz studiert an der Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege (heute Hochschule für Wirtschaft und Recht) am Kudamm. Ihre Fachrichtung ist der „allgemeine nichttechnische Verwaltungsdienst“. 1990 schließt sie das Studium als Diplom-Verwaltungswirtin ab: „Das war ein sehr spannendes Jahr, das war die Zeit der Wiedervereinigung. Meine erste Amtshandlung war es, dabei mitzuhelfen, die allererste Bundestagswahl in Berlin mit zu organisieren. Ich war im Wahlamt Wilmersdorf mit dabei. Keiner wusste damals, wie man so eine Wahl organisiert. Wir ‚Beamten zur Anstellung‘ durften dann erst einmal die Rechtsgrundlagen raussuchen.“

Daniela Zießnitz steigt als Verwaltungsbeamtin in die Berliner Senatsverwaltung für Inneres ein. In der „Koordinierungsgruppe Verwaltungseinheit“ gehört es zu ihren Aufgaben, aus zwei Stadtverwaltungen aus Ost- und West-Berlin mit über 200.000 Mitarbeitern nur noch eine zu machen: „Es wurde dafür auch eine Personalbörse eingerichtet und so beim Aufbau der Verwaltung nach westdeutschem Recht geholfen.“

Anfang des neuen Jahrtausends wechselt Daniela Zießnitz zur Senatsverwaltung für Finanzen. Sie entscheidet sich außerdem für ein berufsbegleitendes Masterstudium, um so die Qualifizierung für den höheren Dienst zu erreichen.

Daniela Zießnitz: „Privat habe ich zwischenzeitlich geheiratet, mein Sohn kam auf die Welt, wir sind nach Falkensee gezogen. Erst über die Elternarbeit kam ich überhaupt zur lokalen Politik. Ich wollte eben nicht nur meckern, sondern auch etwas verändern. Als Quereinsteigerin gelang es mir 2003, für die CDU in den Kreistag und in die Stadtverordnetenversammlung Falkensee gewählt zu werden. Mein Schwerpunkt war damals die Bildungspolitik. Später war ich in Falkensee aber auch aufgrund meiner Verwaltungserfahrungen Mitglied im Hauptausschuss.“

2007 tritt sie als Bürgermeisterkandidatin für die CDU an, scheitert aber gegen Heiko Müller von der SPD. Seit 2009 ist sie Fraktionsvorsitzende der CDU in Falkensee.

2018 kommt es zu einer Neuorientierung – Daniela Zießnitz wird Erste Beigeordnete in der Stadt Nauen: „Die Stelle war ausgeschrieben, ich habe mich beworben. Der Bürgermeister hat mich vorgeschlagen, die Stadtverordneten haben mich gewählt. Das Amt habe ich für acht Jahre inne, danach kann es verlängert werden. Mit Manuel Meger als Bürgermeister arbeite ich sehr gut und vertrauensvoll zusammen. Ich bin sehr gern in Nauen tätig. Nauen wird unterschätzt, ist auf dem Sprung und hat richtig viel Potenzial. Mit seiner liebenswerten Altstadt braucht es nun noch mehr Mut auch von den Geschäftsleuten, dort vor Ort noch etwas mehr zu wagen.“

Privat hat Daniela Zießnitz in der Zwischenzeit ihr Kind großgezogen, eine Trennung hinter sich gebracht und einen neuen Lebenspartner gefunden.

Wenn ihr bei ihrer Arbeit noch Zeit bleibt, widmet sie sich gern ihrem Garten, liest Biografien und Lebensberichte, fotografiert Stillleben, besucht Kunstausstellungen oder forscht in der Regionalgeschichte. Sie besucht gern Flohmärkte auf aller Welt und sucht hier nach Likörgläsern – über hundert hat sie bereits: „Ein privater Lebenstraum: Ich würde gern perfekt Tango tanzen können und in Argentinien in einem Tangocafé tanzen.“ (Text/Foto: CS)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 173 (8/2020).

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In vielen Gärten zu finden: Die Zauneidechse!

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Im Havelland ist sie noch immer in vielen Gärten anzutreffen. Sie ist auch auf trockenen Wiesen, am Waldrand und im Heidekraut zu entdecken: die Zauneidechse (lacerta agilis). Das Reptil, das zur Gattung der Smaragdeidechsen gehört, wird maximal zwanzig Zentimeter lang. Normalerweise sind die Echsen braun-grau gemustert. In der Paarungszeit im Frühjahr entwickeln die Männchen allerdings ein leuchtend grünes Schuppenkleid an den Seiten, sodass sie sich auf diese Weise zu echten „Hinguckern“ entwickeln.

Die wechselwarmen Reptilien sind auf gute Sonnenplätze angewiesen, um sich aufzuwärmen. Die Männchen verlassen ihre Winterquartiere unter der Erde bereits im März oder April, die Weibchen lassen noch etwas länger auf sich warten. Die Weibchen legen nach der Paarung mehrere Eier mit einer weißen Pergamenthaut in die Erde, die Jungtiere schlüpfen im August. Sie sind auch noch am längsten im Freien zu sehen. Ab September ziehen sich die Eidechsen langsam zurück – und überstehen den Winter in einer Kältestarre.

Die Zauneidechse, die von der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) zum „Reptil des Jahres 2020“ gekürt wurde, ernährt sich vor allem von Grashüpfern, Spinnen, Raupen und anderen Insekten. Im Gegensatz zu anderen Echsen gewöhnt sie sich an den Menschen und wird fast zutraulich. Oft kann man sie dann aus der Nähe im Garten beobachten. Die Echsen sind auch recht standorttreu, sodass man oft schon weiß, wo sie sich bei schönem Wetter antreffen lassen.

Die Zauneidechse muss geschützt werden, sie steht auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Sie wird sogar im Anhang der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union aufgeführt. Aus diesem Grund ist es verboten, ihre Lebensräume zu beschädigen oder zu zerstören. Bei großen Bauvorhaben müssen die Zauneidechsen-Bestände deswegen eingefangen und aufwändig umgesiedelt werden. Aufgespannte Folienzäune sollen außerdem verhindern, dass Eidechsen während des Bauvorhabens erneut auf das Areal vordringen.

Bedroht werden die Zauneidechsen vor allem von Vögeln, aber auch von Schlangen, Wildschweinen und anderen Säugetieren. Der größte Feind der Echsen bleibt allerdings die freilaufende Hauskatze. Ihrem Jagdtrieb hat die recht behäbige Eidechse nichts entgegenzusetzen.

Wer in seinem eigenen Garten einen sicheren Hort für die Zauneidechse errichten möchte, legt Wert auf einen Trockenrasen mit einem sich anschließenden Steingarten, der viele Verstecke anbietet, falls Katze oder Greifvogel in der Nachbarschaft gesichtet werden. Dann hat man eine Chance, dass die Tiere auf Dauer Gäste bleiben. (Text: CS / Fotos: Claudia Hoschek)

Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 173 (8/2020).

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