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Channel: Seite 49 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
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Home Service Outback, Nauen: Wir sind gleich da

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opitzMichael Opitz (54) stammt aus Berlin-Charlottenburg. Er lebt aber schon eine halbe Ewigkeit in Nauen und hat hier auch vor knapp zehn Jahren sein Unternehmen „Home Service Outback“ gestartet. Opitz: „Im Oktober 2004 fing alles an. Damals habe ich ganz allein als mobiler Hausmeister gearbeitet und erst zwei Jahre später meine erste Hilfskraft eingestellt.

(WERBUNG) Wir haben uns zunächst um die Objektbetreuung verdient gemacht, also in verschiedenen Häusern das Treppenhaus geputzt und die Gartenpflege übernommen. So nach drei Jahren wurden wir immer häufiger von älteren Mietern im Treppenhaus angesprochen. Ob wir vielleicht einmal fünf Minuten Zeit hätten, um eine Glühbirne auszutauschen. Natürlich, so viel Zeit war immer.“

Dabei stellte Michael Opitz schnell fest, dass gerade die älteren Menschen viel Unterstützung im Alltag brauchen, um weiterhin autark und zufrieden leben zu können.

Opitz: „Inzwischen bieten wir den Senioren ganz offiziell und nach Plan unsere Hilfe an. Unser Team ist bereits auf zehn Mitarbeiter angewachsen. Wir fahren die älteren Herrschaften zum Arzt, begleiten sie beim Einkaufen, kümmern uns um die Hausarbeiten, pflegen den Garten und putzen die Fenster. Uns kann man jederzeit für die kleinen Dinge des Lebens anrufen.

Es ist aber auch möglich, mit uns zusammen einen geregelten Plan für den Monat aufzustellen, der dann beiden Seiten Sicherheit gibt. Die Senioren wissen dann verlässlich, dass sie jemand zum Kartenabend oder ins Theater fährt. Und wir wissen, wann wir jemanden samt Auto bereitstellen müssen, um einen Auftrag zu erledigen.“ Eins ist dem Chef von „Home Service Outback“ dabei ganz besonders wichtig: Zeit. Opitz: „Wir planen all unsere Aufträge mit Zeitpuffer, sodass es niemals so etwas wie Hetze oder Stress im Umgang mit den Kunden gibt. Und wenn die Senioren nach dem Einkaufen noch eine Runde Karten spielen möchten, dann ist das immer mit drin und auch kein Problem.“

Die Mitarbeiter vom „Home Service Outback“ sind ein eingeschworenes, junges Team, denen „Kundenfreundlichkeit“ noch besonders wichtig ist. Alle 6 Wochen gibt es eine Teamsitzung, um die besonderen Anforderungen an die Arbeit zu besprechen. Jeder, der neu zum Team dazustößt, läuft erst einmal eine Weile mit dem Chef mit, um das besondere Credo der Firma von Grund auf verstehen zu lernen. Michael Opitz: „Wir haben immer Werkzeug im Auto, weil doch ständig etwas zu reparieren ist.

Und es macht ja keinen Sinn, extra den Elektriker zu rufen, nur um eine Sicherung zu tauschen. Hinzu kommt, dass wir uns um alles kümmern. Ist ein Teller mit Gulasch auf den Teppich gefallen, dann sorgen wir dafür, dass der Teppich wieder gereinigt wird. Nur eines können wir nicht – eine richtige Pflege im medizinischen Sinn können und dürfen wir nicht durchführen.“

Es ist erstaunlich, wie sich das Unternehmen „Home Service Outback“ mit den Jahren entwickelt hat. Inzwischen gibt es viel Kundschaft nicht nur in Nauen, sondern auch in Berlin, Falkensee und Rathenau. Dabei kümmert sich das Team um Michael Opitz beileibe nicht nur um die Senioren. Opitz: „Wir wirbeln in Arztpraxen, Apotheken, Senioreneinrichtungen, Büros und Ferienimmobilien – und schauen auch in vielen Privathäusern nach dem Rechten. Vor allem als Fensterputzer sind wir viel unterwegs. Wer sich in Nauen und Umgebung ein Haus gebaut hat, freut sich meist sehr, wenn er zwei Mal im Jahr den Fensterputzer zu sich bestellen kann.“

Ein Geheimtipp der Outback-Crew ist die Bauendreinigung. Wenn es nach der Fertigstellung eines Hauses darum geht, vor dem Einbau der Möbel und dem Einzug alles sauber zu machen, dann braucht es doch anderes Werkzeug und andere Putzmittel als üblich – z.B. für die Versiegelung der Fliesen.

Kontakt: Home Service Outback, Riewenderstr. 40, 14621 Nauen OT Klein Behnitz, Tel.: 033239-20576 oder 0171 – 6434541, www.outback-homeservice.de


Uwes Kolumne: Open Stage Abend

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UWE_DSC0009ck„In der Provinz kannst du was werden, auch wenn du wellenmäßig nicht so hipp bist“, sang in den 80iger Jahren die Band Extra-breit und forderte „Komm nach Hagen, werde Rockstar“. Nun gibt es zwar bei uns den Ortsteil Falkenhagen, aber das ist nur ein Ortsteil von Falkensee und Provinz sind wir schon mal gar nicht. Aber wir haben tolle Musiker. Der Weg zum Rockstar ist nicht einfach, aber ist er es jemals gewesen?

Ich finde schon. Heute werden wir mit gecasteten und geklonten „One Hit Wondern“ zugemüllt, Quantität statt Qualität Von wegen Rock- oder Popstar. Vom Urknall bis zur Super Nova in 3:30 Minuten. Das war´s! Für die, die wirklich etwas können, bleibt nur der harte Weg zum Erfolg. Von Radiostationen gemieden erarbeiten sie sich ihre kleine Fangemeinde. Das ist mir sympathisch. Schon immer sympathisch waren mir lokale Musiker und kleine Bands, die in den Lokalen spielten. Wehmütig erinnere ich mich an meine Eierschalenzeiten mit Bands wie Stage, Godzilla und Country Squieres.

Aber wie gesagt, auch Falkensee bietet musikalisch eine Menge. Im „schrääg rüber“ spielen regelmäßig gute Bands. Desparado Five, Rocks Core, Grayhound, Schirneck oder Curtis Love. Seit einiger Zeit gibt es eine neue regelmäßige Veranstaltung. Am ersten Donnerstag im Monat rockt die „Elsterklause“. Da werden die PA und ein Schlagzeug im hinteren Raum aufgebaut und es heißt Open Stage. Steffen Hampicke kümmert sich um die Technik. Ich war jetzt das zweite Mal mit dabei und muss sagen, dass diese Idee, Musiker zusammen zu bringen, damit sie spielen können, wirklich großartig ist. Wer immer an dieser Idee auch beteiligt sein mag. Von Anfang an dabei sind unter anderem Rota Stern, Axel Sziegat und Andy Kamp.

Im Januar war ein echter Bluesmann mit dabei, der mit Gitarre und Mundharmonika echt für Stimmung sorgte. Gemeinsam mit Rota und Kahn an den Gitarren wurden lange Improvisationen gespielt. Am Schlagzeug der Drummer von Prototyp. Rockig und spacig, mitunter etwas psychedelisch. Hätte man glatt auf eine LP Seite pressen können, so 19:35 lang oder so. Wirklich, man hatte das Gefühl, bei einer Live Session im Studio mit dabei zu sein. Da wurden auch schon mal die Gitarren oder der Drummer untereinander getauscht. Andy Kamp hatte seine Tochter mitgebracht, die mit ihrem Becher und ihrer Stimme großartig war. Dann waren da noch die drei Jungs von Prototyp. Die spielten eigene Stücke und Stücke von den Ärzten und von Jupiter Jones. Hat echt Spaß gemacht.

Im Februar hieß es – neues Spiel und neues Glück. Als ich mit meiner Tochter Maike eintraf, war es schon recht voll. Es sollten im Verlauf des Abends über 30 Leute werden. Rota legt erst mal alleine los und spielte „House of the Rising Sun“. Währenddessen trafen Michael (Foto unten) und Mikk Schunke ein. Letzere eine Facebook-Freundin, die ich eingeladen hatte.

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Michael legte los und brachte Blues und Folkrock. Sehr lebendig und authentisch auch sein Gesang. Dass er als Gitarrenlehrer sein Instrument beherrschte, war ja eigentlich klar. Dann stimmte Mikk ihre zwölfsaitige (!) Gitarre, spielte und sang – und wie. Okay, sie ist auch Gesangslehrerin, aber trotzdem. Ihren ersten Song sang sie in Deutsch „Willst du deine Sterne leuchten sehen“? Die Stimme erinnerte etwas an Tamara Danz (Silly). Das Ganze nennt sich Post-Progressiv-Crossover-Rock mit deutschen Texten. Sehr gut auch die Idee, einen Test ohne Musik vorzutragen. Faire Deals, sehr politisch, das hatte etwas von Poetry Slam. Michael und Mikk bildeten ein Duett und performten u.a. „Scarbourogh Fair“ und „Imagine“. Eine tolle Interpretation von Michael mit einem starken Gesangspart. Michael bracht dann zum Abschluss auch noch einmal ein Gedicht und teilte kräftig gegen die Kirche aus. „Kirche Alter Mann“ hieß der Text.

Dann wurde gejammt. Axel Siegat am Schlagzeug wechselte sich mit Moz ab. Am Bass legt Key los, Michael und Rota an der Gitarre, und Mikk sang. Heraus kamen dabei wieder recht lange Stücke. Eins davon erinnerte mich an „Silver Maschine“ von Hawkwind. Ich kriege heute noch eine Gänsehaut, wenn ich daran denke. Kaum zu glauben, dass diese Musiker das erste Mal miteinander gespielt haben. Eine klasse Idee. Da kann sich etwas draus entwickeln. Ich hoffe, beim nächsten Mal sind noch mehr Musiker mit dabei. Vielleicht wird Falkensee nicht ein neues Hagen, das Musikergrößen wie Nena, Extrabreit und Grobschnitt hervorgebracht hat. Aber das muss es auch nicht, denn Falkensee ist auf jeden Falls eine Stadt mit großartiger musikalischer Kreativität.

(Text & Foto unten: Uwe Abel, Foto ganz oben: Maike Abel)

91 Nationen leben in Falkensee: Jacqueline Diaz Lopez aus Belgien

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diaz photo portraiMein Name ist Jacqueline Diaz Lopez. Ich bin in Belgien in Lüttich geboren. Das ist ein frankophoner Teil von Belgien. Wie Sie aus meinem Namen heraus ablesen können – Diaz Lopez -, sind meine Eltern allerdings Spanier gewesen. Da ich das einzige Kind war, das in Belgien geboren ist, wollten meine Eltern mir einen französischen Vornamen geben – und suchten „Jacqueline“ aus. Ich bin das jüngste von vier Kindern. Ich habe eine Schwester und zwei Brüder, die noch in Lüttich wohnen.

Name : Jacqueline Diaz Lopez
Geboren: 12.06.1966 in Belgien, Lüttich
Beruf: Designerin

Meine Eltern sind in den 60iger Jahren von Spanien aus nach Belgien ausgewandert. Für sie war es sehr wichtig, dass ich auch in Belgien noch die spanische Kultur und Sprache mitbekommen sollte.

So musste ich drei Mal in der Woche einen Nachmittag lang eine spanische Schule besuchen. Es war sehr schwer für uns vier, dorthin zu gehen. Heute bin ich meinen Eltern sehr dankbar, dass sie so konsequent waren.

Und damit ich mich nie wie eine Ausländerin in Spanien fühlen konnte, besuchte die Familie jedes Jahr meine Cousins, Cousinen, Tanten ect. – so gab es keine Sprach- oder Kulturbarrieren. Aufgewachsen bin ich in einer grünen Umgebung. In dieser Zeit gab es nicht so viele Angebote an Spielzeug wie heute. Es wäre sowieso für meine Eltern viel zu teuer gewesen, für die vier Kinder immer wieder Spiele zu kaufen. Darunter haben wir nie gelitten, denn es gab nichts Schöneres für uns als von zu Hause aus in den Wald zu gehen und stundenlang Hütten zu bauen. Das Spiel bestand eigentlich nur darin, eine solche Hütte fertig zu bekommen. Manchmal hatten wir Glück und bekamen von unseren Eltern Kekse und etwas zu Trinken mit – und so machten wir ein Picknick.

Genau diese Spiele haben mich auf den Geschmack gebracht, kreativ zu werden. Ich wusste ganz früh, dass mein Beruf etwas mit „Kreativität“ zu tun haben sollte, aber mit 12 Jahren wusste ich natürlich noch nicht genau, was.

Also machte ich erst einmal Abitur. Mit 18 musste ich mich entscheiden, was ich studieren wollte, und ich entschied mich für ein Studium als Bühnenbildnerin. Ich absolvierte das Studium in fünf Jahren. Und da ich sehr gern auch mit Kindern zusammen war, entschloss ich mich, noch einen Crashkurs als Pädagogin zu belegen. Diese sieben Jahre Studium waren hart. Meine Eltern hatten kein Geld, um mir das Studium zu finanzieren. Ich jobbte daher als Brötchenverkäuferin bei einem Bäcker. Mittwochs und Samstags und Sonntags um 5 Uhr morgens verkaufte ich auf dem Wochenmarkt Obst.

Mit 25 Jahren hatte ich ein Diplom als Bühnenbildnerin und Pädagogin – und das Gefühl, schon hart gearbeitet zu haben. Nebenbei hatte ich es sogar geschafft, etwas Geld zu sparen. Ich wollte die Welt kennen lernen, und so bemühte ich mich darum, einen Platz als Praktikantin im Ausland zu bekommen.

So kam ich nach Prag, und dort lernte ich den Mann kennen, der mich nach Deutschland bringen sollte. Es war ein sehr romantischer Urlaub mit viel Liebe. Das erste Jahr schrieben wir uns jeden Tag. Danach lud er mich ein, zu ihm nach Deutschland zu kommen. Ich war so verliebt – und hatte nichts zu verlieren. Ich dachte, wenn es nicht klappt, dann ist Deutschland immerhin die 2. Station auf meiner Weltreise. Aber – von diesem Tag an bin ich bis heute nicht mehr nach Belgien zurückgegangen.

Ich konnte damals allerdings die deutsche Sprache nicht und besuchte ein Jahr lang das Goethe-Institut. Es war so natürlich unmöglich, als Bühnenbildnerin zu arbeiten, weil ich ohne Sprachekenntnisse keine Dramaturgie verarbeiten konnte. Ich hatte aber sehr viel Glück. So rutschte ich ziemlich schnell in die redaktionelle Arbeit im Bereich „Wohnen und Kreativität“.
Seit acht Jahren wohne ich nun in Falkensee und bin glückliche Mama eines Sohnes. Seit dieser Zeit arbeite ich als freie Produzentin und Stylistin für Dekorations- und Wohntipps bei verschiedenen Zeitschriften. Darunter waren auch so namhafte Magazine wie „Zu Hause Wohnen“, „Brigitte“ oder „Home & Style“. Als Wohnexpertin arbeitete ich außerdem vor der Kamera für die vom SWR produzierte Sendung „ARD Buffet“.

In Falkensee habe ich eine Umgebung gefunden, die mich und meine Familie wieder ganz mit der Natur verbindet. Ich verfolge mit Begeisterung die Entwicklung unseres Kindes und die seiner Freunde. Ich merke aber auch, wie die digitale Welt (die ich nicht kritisieren möchte) immer mehr und mehr einen Platz im Leben der Kinder einnimmt. Und fast alle Angebote abseits der Schule beinhalten irgendeine Form von Leistungsdruck oder Kampf.

Im August letzten Jahres habe ich mich dazu entschieden, meine redaktionelle Tätigkeit zu beenden – und gründete den Kreativ-Club. Ich biete hier Mädchen und Jungen ab 8 Jahren die Möglichkeit, in kleinen Gruppen und ohne Stress wieder Spaß an der Handarbeit und Kreativität zu entwickeln. Bei mir geht es nicht darum, wer als Erste oder Erster fertig ist, auch nicht darum, wer etwas besser kann.

Es geht darum, eine nette Zeit miteinander zu verbringen und seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen.
Einfach so, wie man gerade an dem Tag drauf ist.

Ganz bewusst halte ich die Gruppen klein und habe sie auf maximal fünf Gäste begrenzt. Nur so habe ich die Möglichkeit, individuell auf jedes Kind einzugehen und für die Fragen und Wünsche da zu sein.

Es ist nicht einfach, heutzutage mit einem Projekt wie diesem zu starten – ich bin aber wie immer optimistisch. Die lachenden Gesichter meiner Jungs und Mädels sind Grund genug, an das Konzept zu glauben. Und wenn die Mädchen beim Nähen anfangen zu singen, dann habe ich das erreicht, was ich möchte. Kreativ Club (www.kreativclubfalkensee.de) -
Jacqueline Diaz Lopez (Fotos: privat)

Hinweis: Im FALKENSEE.aktuell-Heft 86 haben wir festgestellt, dass Menschen aus 91 Nationen in Falkensee leben. Nun lassen wir in jedem Heft eine andere Nation zu Wort kommen.

Bartkowski´s Fruchtparadies in Falkensee: Einkaufen mal anders

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obst2Fast jede Familie kommt nach dem Wocheneinkauf im Supermarkt oder Discounter immer wieder zur gleichen Feststellung: Das Einkaufen der grundlegenden Dinge, die man zum Leben braucht, wird irgendwie immer teurer. Nicht jede Familie kann dieses Mehr an Geld aufbringen – oder hat die Lust dazu. Eine ziemlich ungewöhnliche Alternative gibt es aber in Falkensee durchaus.

In der Poststraße 30 steht gegenüber vom Bürgeramt ein kleiner Flachbau, das ist „Bartkowski´s Fruchtparadies“. So nennt der 49-jährige Guido Bartkowski seinen kleinen Laden, der Obst, Gemüse, Süßigkeiten und viele weitere Lebensmittel für die Kunden bereithält.

Der mit Regalen vollgestellte Laden existiert bereits seit 1991 und damit bereits seit 23 Jahren. Natürlich – die Verkaufsfläche ist gegenüber LIDL, Netto & Co etwas klein bemessen. Hier ist es aber der besondere Preis, der zählt.

Guido Bartkowski verkauft ausschließlich Lebensmittel, die bereits in ein bis zwei Monaten ihre Haltbarkeit verlieren werden. Viele Großmärkte schmeißen ihre Lebensmittel häufig weg, wenn sie erst einmal in die Nähe des aufgedruckten Mindesthaltbarkeitsdatums geraten. Ärgerlich daran ist natürlich, dass hier Lebensmittel entsorgt werden, die noch immer vollwertig genießbar sind.

Diese Situation nutzt der selbstständige Kaufmann zu seinen Gunsten: Die schon fast verlorenen Waren kauft er auf und lässt sie sich mittels Lieferanten aus Werder an der Havel oder aus der Beusselstraße in Berlin schicken. Anschließend verkauft er sie im eigenen Geschäft zu drastisch reduzierten Preisen weiter. Somit lassen sich viele Grundnahrungsmittel in „Bartkowski´s Fruchtparadies“ deutlich billiger erwerben als in den „normalen“ Geschäften, oft sogar zum halben Preis. Die Kunden erhalten also die volle Qualität für beachtlich weniger Geld.

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„Außerdem haben wir auch eine freundliche Bedienung und immer ein offenes Ohr für alle Kunden. Unsere Verkäuferin Petra berät die Kunden gern, wenn sie eine Frage haben. Sie war schon immer die gute Seele des Ladens“, verrät Guido Bartkowski.

Wenn man Bartkowskis Geschäft betritt, bleibt man erst einmal überrascht stehen und staunt. Überall stehen hohe Regale, auf denen hunderte von Lebensmitteln ihren Platz gefunden haben. In diesen Regalen stehen alle möglichen Lebensmittel, von Chips bis hin zu roten Bohnen ist hier alles zu finden. Außerdem gibt es auch Obst und Gemüse – an warmen Tagen wird es wie beim Obstmann draußen vor der großen Fensterscheibe des Ladens präsentiert.

Die beiden Kaufleute müssen übrigens nicht lange überlegen, welches wohl die meistverkauften Waren im eigenen Ladengeschäft sind: „Spargel und Erdbeeren sind eindeutig unsere Bestseller“, wissen Guido Bartkowski und Verkäuferin Petra aus langer Erfahrung. (Text/Foto: Benjamin Schulenburg/cs)

Kontakt: Bartkowski´s Fruchtparadies, Poststraße 30, 14612 Falkensee, Tel: 03322 207745

Ein neuer Rosenkrieg in der Caféteria des LMGs: Poetry Slam Reloaded

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poetrySeit vielen Jahren hat er Tradition, der Poetry Slam am Lise-Meitner-Gymnasium. Organisiert wird er von Claudia Reckermann von der Schulsozialstation: „Eigentlich war der neue Poetry Slam am 13. Februar der siebte in unserer Reihe. Da wir aber über ein Jahr lang keinen neuen Rosenkrieg mehr auf die Beine gestellt bekamen, haben wir der Neuauflage dieses Mal den Namen ‚Rosenkrieg Reloaded‘ gegeben.“

Die Neuauflage hat funktioniert. Am Donnerstagabend war die Caféteria des Falkenseer Gymnasiums gut gefüllt. Schüler, Geschwister, Lehrer und Eltern ließen sich die Chance nicht entgehen, bei einem besonders kreativen Abend mit dabei zu sein.

Phil als bestens aufgelegter Moderator verkündete kurz nach 19 Uhr, dass sich zehn LMG-Schüler und auch ein paar „Ehemalige“ als Poetry Slammer auf die Liste der Redner gesetzt haben – eine stolze Zahl.

Die Regeln beim Poetry Slam sind schnell erklärt. Die zehn Wortkombatanten treten in drei Runden an, um die Zuschauer in maximal fünf Minuten mit selbst geschriebenen Texen davon zu überzeugen, eine zuvor verteilte Rose der Bewunderung auf die Bühne zu werfen. In jeder Runde wird über den Applaus ein Gewinner ermittelt. Alle Gewinner der drei Einzelrunden treten im Finale gegeneinander an.

Als „Opferlamm“ eröffnete der Berlin-Brandenburger Meister im Poetry Slam – Nick Pötter (Foto oben rechts) – die Runde, um das Publikum warm zu machen. Seine Texte: schreiend, wimmernd und im Wortstakkato ausgestoßene Geschichten über seine fiese Mutter und einen nach Liebe suchenden Gottesvater, die das Publikum ob seiner Komik und Wortakrobatik schnell zum Gröhlen brachten: Der Mann versteht sein Handwerk.

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Anschließend wagten sich die lokalen Poetry Slammer nach vorn: Pia Reckermann, Fabio Meesters, Sandra Krüger, Tyll und Finn Heinrich, Luisa Kähne, Justin Kohn, Luisa Roth, Friederike Buttgereit und Annika Cory. Die Zuhörer bekamen Geschichten über den Valentinstag, nachdenkliche Analysen über das Leben nach dem Abitur, einen grimmerfüllten Montag-Morgen-Dialog und eine ergreifende Liebeserklärung an den eigenen Vater zu hören. Es gab brüllend komische Texte wie etwa das perfekt von Fabio vorgetragene Szenestück „Tagesordnungspunk(t)“, das bereits TV-Qualität hatte, düstere Poesie à la „Wir sind Mensch“ von Luisa Roth oder die deprimierend-komische Erzählung eines misslungenen Dates von Finn Heinrich.

Am Ende setzte sich Annika Cory (Foto unten Mitte) verdient durch und gewann den Poetry Slam Reloaded mit einer wunderbar entrüstet und schockiert vorgetragenen Abrechnung: „Mathe ist ein Arschloch!“ Zu diesem Zeitpunkt war Schulleiter R. Durdel schon gegangen, Mathelehrer vom LMG waren nicht anwesend.

Fazit: Ein toller, kurzweiliger Abend mit überzeugenden Texten und Rednern. Liebe Frau Reckermann: Bis zum nächsten Poetry Slam darf nicht wieder ein Jahr vergehen.

Das Parkhaus-Rätsel von Spandau: Bitte wasch mich!

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autostaubJeder kennt das: Man fährt in die Spandauer Altstadt und da hier die Parkplätze knapp sind, wird das Auto in einem Parkhaus abgestellt. Da gibt es gleich mehrere Alternativen, die maximal 3,50 Euro für den ganzen Tag kosten. In einem dieser Parkhäuser steht dieses Auto.

Es scheint hier schon eine ganze Weile abgestellt zu sein, wie die extrem dicke Staubschicht zeigt. Das Foto wurde im Februar 2014 aufgenommen. Deutlich kann man erkennen, dass jemand mit seinem Finger das Datum „17.8.13“ in den Dreck gekritzelt hat. Dies zeigt: Der Besitzer des Wagens muss bestimmt ganz schön tief in die Tasche greifen, um das Auto wieder auszulösen.

Und man fragt sich: Warum steht das Auto eigentlich so lange hier? Hat der Besitzer vergessen, wo er es abgestellt hat? Ist er „Zigaretten holen gegangen“ und für immer auf und davon? Fand hier ein Verbrechen statt und hockt hinter der Staubschicht gar eine eingefallene Mumie? Die eigene Fantasie schlägt Kapriolen – und eine Erklärung gibt es (noch) nicht.

3. Herbergsschmaus im Brauhaus Spandau: Einsatz für Wohnungslose

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spandau2„Geschlossene Gesellschaft“ – so stand es am 17. Februar um 13 Uhr auf einer Tafel vor dem Spandauer Brauhaus geschrieben. Kein Wunder: Vor Ort fand der „Herbergsschmaus“ statt. Die Mitarbeiter der Spandauer Traditionsstätte opferten bereits zum dritten Mal in Folge ihren freien Tag und ihre Arbeitszeit, um über 80 Wohnungslose aus dem Bezirk und der Umgebung zum jährlich wiederkehrenden kostenlosen Essen einzuladen.

Claudia Biberger, Vorstandsmitglied des Herberge zur Heimat e.V., der bereits 1876 gegründet wurde und drei Einrichtungen für Wohnungslose in Berlin Spandau unterhält: „Wir freuen uns sehr darüber, dass der Restaurantleiter vom Spandauer Brauhaus, Skenda Pacolli, damals zusammen mit seinem Team die Idee für den Herbergsschmaus vortrug und somit den Stein ins Rollen gebracht hat. Wir danken passend dazu auch den vielen Sponsoren wie etwa der Herzsprung Drehteile GmbH, Martha Bielka von der Mephisto Bar, der Fahrschule Peter Bielka, Werner Dahlke von Teppichboden Berlin, der Frisierkunst David, der Florida Eis Manufaktur, der Löffelsend GmbH, Melitta, der Weihe GmbH, CITTO, Hartmut Ihlefeldt und Rainer Bender, dass sie dabei geholfen haben, diesen besonderen Tag zu ermöglichen.“

Die Tische für die zahlreichen und gut aufgelegten Gäste waren bereits vor dem Start professionell eingedeckt. Bier gab‘s im Brauhaus ausnahmsweise einmal keins, dafür aber Kaffee, Säfte und Mineralwasser. Jeder Gast durfte wählen zwischen einem Schweinebraten mit Rotkohl und Klößen oder einer Haxe mit Sauerkraut. Spandaus Bezirksbürgermeister Helmut Kleebank hielt vorher eine kurze Rede und stellte dabei schlau fest: „Wenn etwas bereits zum dritten Mal stattfindet, dann ist das schon eine Tradition.“

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Nach dem Essen unterhielt der Spandauer Zauberkünstler Oliver Grammel das Publikum mit sehr amüsanten Tricks. Ganz egal, ob bei den Sponsoren eingesammelte Geldscheine mitten in einer neu aufgeschnittenen Apfelsine auftauchten oder plötzlich das Portemonnaie zu brennen anfing: Oliver Grammel sorgte für Lacher und Applaus – und trat ebenfalls ohne Honorar vor den Wohnungslosen auf. Die freuten sich über einen eiskalten Nachtisch von Florida Eis und erhielten vor dem Nachhauseweg noch eine Tüte mit frischem Obst, einigen Hygieneartikeln, Strümpfen und Süßigkeiten ausgehändigt.

Für das kommende Jahr werden wieder Sponsoren gesucht, um den Herbergsschmaus zu finanzieren.

Kontakt: Herberge zur Heimat e.V., PR: Kerstin Makowski, Falkenhagener Straße 28, 13585 Berlin,Tel.: 030-35591415, www.hzh-ev.de

Restauranttest „Goldener Anker“, Spandau: Freitag ist Fischtag

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anker1Der „Goldener Anker“ ist eine Institution am Rand der Spandauer Altstadt. Besitzer Isi hat das urige Restaurant im vergangenen Jahr übernommen, es renoviert und im Oktober neu eröffnet – mit neuer Küche, neuen Toiletten und einer neuen Abluftanlage.

Der „Goldene Anker“ ist nach dem Betreten überraschend großräumig und bietet in mehreren verwinkelten Räumen auf 170 Quadratmetern Platz für etwa 100 Gäste, die täglich wechselnde Mittagsgerichte (ab 4,90 Euro), eine abwechslungsreiche Menükarte und leckere Speisen wie Schnitzel, Fischgerichte, Fleisch, Nudeln, Suppen, Salate und Dessers genießen können. Das alles in einer gemütlichen Kiez-Atmosphäre mit großer Bar, gut voneinander abgegrenzten Sitzgruppen und netten Kellnern.

Der neue Betreiber Isi, der bereits mehrere Restaurants in Berlin geführt hat, zusätzlich als Bauunternehmer arbeitet und sein Gastronomiekonzept gern auch in Falkensee verwirklichen würde, wenn sich die passende Immobilie findet, sagt: „Die Gäste möchten nicht nur gut und günstig speisen, sondern immer auch etwas erleben. Dafür sorgen wir.“

Und wie. Im „Goldenen Anker“ ist ständig etwas los. Es gibt Live-Musik, Karaoke-Abende, After-Work-Parties und andere Veranstaltungen für ein Publikum aus Jung und Alt – und mit einem großen Anteil an Stammkunden. Wichtiger noch sind die kulinarischen Events. Der Sonntagsbrunch von 9 bis 14 Uhr kostet nur 7,90 Euro und ist nach Isis Meinung unschlagbar: „Wir haben neben den klassischen Brunch-Angeboten auch Lachs, Salate, Kuchen, Desserts und mindestens 16 verschiedene warme Gerichte im Angebot, darunter auch vegetarische.“ Kein Wunder, dass der Brunch bis Ende April schon so gut wie ausgebucht ist: Reservieren ist Pflicht.

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Ein Knüller sind auch die Spezialangebote. Am Montag gibt es von 18 bis 21 Uhr Scampis satt für 14,90 Euro. Mittwoch gibt es Fleisch vom Grill (9,90 Euro) und am Freitag dann Fisch satt für 14,90 Euro. Den Fischtag haben wir selbst ausprobiert. Es gibt eine Suppe vorweg, dann kommt ein riesiger Teller auf den Tisch – mit einer auf den Punkt zubereiteten Forelle in der knusprigen Haut. Dazu werden Wels, Lachs und Zander gereicht. Der Clou: Wer nach dieser Portion noch nicht satt ist, kann sich so lange Fisch nachbestellen, bis nichts mehr geht.

Und danach lohnt es sich, Chef Isi darum zu bitten, an der Bar einen „Isi Special“ zuzubereiten, laut Chef natürlich „der beste Cocktail der ganzen Stadt“. Und tatsächlich: Das schmeckt nach mehr. Übrigens: Wer möchte, kann den „Goldenen Anker“ auch für seine Feiern mit 10 bis 100 Gästen buchen.

Kontakt: Goldener Anker, Charlottenstraße 27, 13597 Berlin, Tel.: 030 / 339 39 335


Scheibes Kolumne: Einfach toll, so ein Mann!

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0911 scheibeEigentlich ist er ja ganz toll, so ein Mann. Wenn es ihn nicht schon längst geben würde, man müsste ihn erfinden. Ganz schnell. Denn er ist so einfach in der Pflege. So ein Mann kann mit allem ernährt werden, was unterwegs abfällt. Er gibt sich morgens schon mit Rostbratwürstchen und Senf zufrieden, braucht mittags nur ein fettiges Nackensteak …

… und schafft es abends ohne Probleme, parallel ein Eisbein mit Erbsenpürree und einen Vanilleeisbecher mit Sahne reinzuschaufeln.

Geht die Figur dann aus dem Leim, verliert der Mann alles, nur nicht das Selbstvertrauen. Nackt watschelt er stolz durch die Wohnung, klatscht sich selbstbewusst vor dem Spiegel auf den behaarten Hintern und nickt bewundernd: „Ja, dieser gottgewollte Körper ist ein Geschenk der Liebe.“

Er hat auch kein Problem mit seinem stetig schwindenden Kopfhaar. „Auf Stahl wächst ja schließlich auch kein Rasen“, heißt es dann. Und überhaupt ist alles eine Frage der Mathematik. Die Haare, die sich auf der Stirnplatte auflösen, tauchen schließlich in besonders borstigen Versionen in den Ohren, in der Nase, auf den Füßen und vor allem auf dem Rücken wieder auf. Nichts geht verloren.

So ein Mann, der repariert alles in der Wohnung selbst – nur mit Spucke, Schraubenschlüssel und etwas Ohrenschmalz. Wird der Mann nicht benötigt, dann kann er auch Stunden damit verbringen, eben dieses Ohrenschmalz zu Tage zu fördern. Man(n) weiß ja nie, bei welcher Reparatur es wieder benötigt wird. Gibt es gerade keine Aufgabe für den Mann, so setzt man ihn vor einen Grill, schaltet Fußball im Fernsehen ein oder legt ihn ins Bett. Nahezu jeder Mann ist dazu in der Lage, in vier Minuten einzuschlummern. Das ist kein Wunder: Existenzielle Sorgen oder Grübeleien sind dem Mann per se unbekannt. Während Frauenhirne den ganzen Tag über auf Hochtouren laufen und nur schwer abzuschalten sind, müssen Männerhirne bei Gebrauch erst mühsam gestartet werden wie alte Oldtimer. Liebe Worte können da helfen, ein fester Tritt ist in seiner Wirkung aber noch viel sicherer.

Aber leider klappt auch nicht alles beim Mann. So repariert er zwar zuverlässig Waschmaschinen, schraubt Regale an die Wand oder bringt das Auto in Schuss. Nur – es kann dauern. Während er für Freunde und vor allem für fremde Frauen sofort alles stehen und liegen lässt und den Werkzeugkoffer schultert, brauchen Umbaumaßnahmen im eigenen Heim schier ewig: „Schatz, wenn ich als Mann sage, ich mach das, dann mach ich das auch. Du brauchst mich nicht alle sechs Monate wieder neu daran zu erinnern.“

Der sanftmütige Mann, immer so leicht zu beschäftigen und ruhigzustellen wie ein vierjähriges Kind (auf dessen geistigem Niveau er oft stehengeblieben ist), wird nur in einem Umfeld böse und schwer kontrollierbar – im Auto. Hier verwandelt er sich in einen cholerischen Gockel, der aus der Sicherheit seines Faraday‘schen Käfigs heraus alles in Grund und Boden pöbelt, was ihm vor die Stoßstange gerät.

Die extrem geradlinige Verkettung von viel zu wenig Neuronen führt dazu, dass ein Mann nur schwer dazu in der Lage ist, mit einer Frau zu kommunizieren. Dezente Andeutungen versteht der Mann überhaupt nicht, er braucht stattdessen klare Anweisungen und am besten noch einen ausgestreckten Finger, der ihm die Richtung weist: „Da lang.“

Besonders romantisch ist so ein Mann leider auch nicht gerade. Blumen kauft er irritiert ob der ihm fremden Handlung nur dann, wenn er etwas wirklich, wirklich Schlimmes angerichtet hat. Schlaue Frauen wissen: Kommt er mit Blumen, kann sie eigentlich schon die Scheidung einreichen.

Dafür gelingt es dem Mann, Bierflaschen mit Hilfe der zusammengekniffenen Augenhöhle zu öffnen, seinen Namen in den Schnee zu pinkeln und mit der Achselhöhle komische Geräusche zu machen. Und das ist ja auch etwas wert. (Carsten Scheibe)

pit‘s montageservice in Falkensee: Pit baut es ein!

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pit1Peter Bost (42) alias Pit ist 1998 aus dem Saarland nach Falkensee gezogen. Sein ehemaliger Chef hat ihn damals für den Fensterbau ins Havelland geholt. Zusammen mit Frau und Tochter (8) ist Peter Bost nun ein echter Havelländer geworden. Vor fünf Jahren hat sich Pit im Ort selbstständig gemacht – mit zahlreichen Leistungen „rund ums Haus“.

(WERBUNG) Zusammen mit seinem Angestellten ist Pit viel in der Region unterwegs, um z.B. neue Fenster in die Häuser einzusetzen. Peter Bost: „In vielen alten Häusern sind noch Holzfenster verbaut, die nun langsam marode werden und vergammeln. Wir tauschen sie gegen moderne Fenster mit Doppel- oder Dreifachverglasung aus. Diese Fenster sehen nicht nur besser aus, sondern haben auch einen erstklassigen Wärmewert. Das bedeutet, dass die Energie im Haus bleibt und nicht über die Fenster in die Umwelt abgestrahlt wird. So kann die Energieersparnis dafür sorgen, dass sich neue Fenster bald amortisiert haben.“

Auch um eine neue Tür kümmert sich Pit gern: „Bei der Außentür geht es unseren Kunden vor allem um die Sicherheit. Seit Jahren häufen sich die Einbrüche bei uns vor allem in der dunklen Jahreszeit. Oft werden Türen aufgehebelt. Da kann eine moderne Tür mit mehreren Sicherheitsbolzen ein unüberbrückbares Hindernis darstellen. Wir können unseren Kunden eine Vielzahl verschiedener Türen in den Katalogen der Hersteller zeigen, sodass es kein Problem ist, eine Sicherheitstür zu finden, die perfekt zum eigenen Haus passt. Wir bestellen die Tür dann und kümmern uns natürlich auch um den Einbau.“

Pit‘s Montageservice wird auch oft gebucht, um Innentüren auszutauschen. Hier geht es dann aber vor allem um ein neues Design. Peter Bost: „Viele, die in Falkensee und Umgebung ein Haus gebaut haben, haben bei den Innentüren erst einmal gespart und eine preiswerte Variante eingesetzt. Nun, Jahre später, stehen die ersten Renovierungen an. Da entscheiden sich dann doch viele Kunden dafür, lieber hochwertige Türen etwa aus Massivholz zu verwenden, gern auch mit Glaseinsatz.“

Pit fährt zu seinen Auftraggebern nach Hause, schaut sich die Begebenheiten vor Ort an und gibt Empfehlungen, was sich wie wo einbauen ließe: „Gern übernehmen wir auch die Nebenarbeiten, verputzen also die Wände rund um die neuen Fenster oder setzen eine neue Fensterbank ein. Geht es um Maler- und Tapezierarbeiten, so vermitteln wir einen Kollegen.“

Auch wenn Pit bereits für viele große Kunden wie etwa das Hasso Plattner Institut in Potsdam gearbeitet hat, so tritt er vor allem für Privatpersonen an: „Falkensee mit seinen vielen Einfamilienhäusern ist mein Hauptarbeitsplatz. Ich bin aber auch viel in Berlin unterwegs.“ Gern installiert Peter Bost auch Garagen-, Roll- und Sektionaltore. Auch manuell bedienbare oder elektrische Rollläden passend zu den Fenstern oder Insektenschutzgitter baut er ein. (Text+Foto: CS)

Kontakt: pit‘s montageservice, Rheinstraße 2, 14612 Falkensee, Tel.: 03322 – 289304 oder 0151 – 25232863, pit-montageservice@web.de

Konstantin Wilde ist der Baumkletterer aus Falkensee: Hoch hinaus

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wildeBäume, vor vielen Jahren einmal als kleiner Schößling gepflanzt, werden größer – und wachsen so manchem Gartenbesitzer über den Kopf. Dann ist es nicht mehr möglich, sie mit der Heckenschere zu stutzen oder mal eben einen Ast mit der Säge zu entfernen. Dann muss der Profi gerufen werden.

(WERBUNG) Konstantin Wilde (25) ist der „Baumkletterer“. Der junge Forstwirt hat seinen Beruf in der Oberförsterei Potsdam gelernt und zusätzlich auch noch eine Kletterqualifikation erworben. 1998 ist er zusammen mit seinem Vater von Berlin-Friedrichshain nach Falkensee gezogen. Seit 2011 ist er selbstständig – mit einer ungewöhnlichen Spezialisierung. Denn der „Baumkletterer“ macht genau das – er klettert auf Bäume.

Bäume brauchen schließlich Pflege. Dabei geht es oft darum, sie zu stutzen und zu beschneiden, Totholz zu entfernen oder der Krone einen schönen Schnitt zu geben. Reicht ein Baum zu nah ans Haus heran, so kann es ebenfalls nötig werden, störende Äste zu entfernen, um Schaden vom Haus abzuwenden.

Mitunter sind Bäume aber auch einfach krank. Dann müssen sie, um Gefahr abzuwenden, gefällt werden. Konstantin Wilde: „Manche Hausratversicherung verlangt bereits alle paar Jahre den Nachweis darüber, dass die Bäume im Garten von einem Fachmann gesichtet wurden, sonst werden Schäden, die etwa durch umfallende Bäume verursacht werden, mitunter als fahrlässig eingestuft.“

Aufgrund seiner Qualifikation als FFL-zertifizierter Baumkontrolleur kann Konstantin Wilde ein fachliches Statement abgeben, ob ein bestimmter Baum gefällt werden muss oder nicht. Etwa wegen Pilzkonsolen, Spechtlöchern oder Verzwieselungen an den Stammgabeln mit beginnender Fäule. Der Besitzer des Baums stellt dann einen Antrag auf Genehmigung der Fällung bei der Stadt.

Wilde: „Viele Grundstücke sind so mit Carport, Garage oder Terrasse bebaut, dass es nicht mehr möglich ist, mit dem Auto und einer entsprechenden Hebevorrichtung an den Baum heranzufahren. Da kommt mir meine Kletterausbildung zugute. Ich kann direkt in den Baum steigen und ihn gezielt beschneiden oder ganz abtragen.“
Der Baumkletterer fährt auch gern das anfallende Totholz ab, sodass der Garten selbst nicht verunstaltet wird: „Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass viele Gartenbesitzer vor allem das Stammholz gern behalten möchten – als Feuerholz für den eigenen Kamin. Und wenn nicht die Kunden selbst, dann doch die Nachbarn. Oft muss ich dann nur noch das Astwerk in meinen Wagen laden und abtransportieren.“

Ein großes Problem in den letzten Jahren war der Eichenprozessionsspinner. Er wurde von der Stadt vor allem im öffentlichen Raum bekämpft. Aber es gab auch viele Garteneigentümer mit Eiche im eigenen Grün. Viele konnten den Sommer nicht genießen, weil sie von den Gifthaaren der Raupen Pusteln am ganzen Körper bekommen haben. Wilde: „Nachdem die Stadt im letzten Jahr Gift gesprüht hat, sind die Raupenfälle spürbar zurückgegangen. Sollte der Eichenprozessionsspinner aber im privaten Umfeld wieder auftauchen, so kann ich jederzeit gerufen werden, um die Nester zu entfernen.“

In den letzten beiden Jahren haben bei Konstantin Wilde auch die Aufträge zur Grundstücksberäumung deutlich zugenommen. Noch immer sind Falkensee und die umliegenden Dörfer und Gemeinden beliebte Ziele für junge Familien, um ein Haus zu bauen. Wilde: „Hier werden oft regelrechte Waldgrundstücke umgewandelt. Hier kann ich die Bäume fällen und die Stubben ziehen, wenn die Genehmigung vorliegt.“

Konstantin Wilde arbeitet auch für viele andere Firmen, die sich im Gartenlandschaftsbau engagieren: Ihnen fehlt meist ein versierter Kletterer, sodass sie die entsprechenden Aufgaben an den Baumkletterer weiterreichen.

Kontakt: Der Baumkletterer, Konstantin Wilde, Calvinstraße 15, 14612 Falkensee, Tel.: 0162 – 6505207, www.baumpflege-havelland.de

AutoService Seelke in Seeburg: Ein Herz für Autos

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seelke Meisterriege2Ein Auto will gepflegt, gewartet und repariert werden. Eine regelmäßige Inspektion sorgt dafür, dass die Autofahrer lange Jahre über Freude an ihrem Wagen haben. Manfred Seelke (53) hatte vor 21 Jahren die richtige Idee, als er als gebürtiger Seeburger seinen AutoService Seelke gründete. Seitdem ist viel passiert.

(WERBUNG) Aus der 2-Mann-Firma, die in der Alten Dorfstraße ihren Anfang fand, ist nun ein florierendes Unternehmen geworden, das direkt an der Einfahrtstraße nach Seeburg platziert ist und auf 15.000 Quadratmetern mit 28 Mitarbeitern ein Komplettprogramm für den motorisierten Kunden anbietet.

Manfred Seelke: „Wir sind eine typenoffene Werkstatt, zu uns kann jeder kommen, ganz egal, welche Automarke er fährt. Wir bieten die Erfahrung von über 20 Jahren, einen sehr guten Kundenservice und ein überzeugendes Preis-/Leistungsverhältnis. Wer bei uns sein Auto abgibt, kann die Zeit bis zur Fertigstellung mit einem unserer 26 Mietfahrzeuge überbrücken. Auf unserer Homepage bieten wir immer mehrere attraktive Pakete zum Geldsparen an. Wer hier etwa eine Jahresinspektion abruft, bekommt den Mietwagen oder eine Wagenwäsche kostenfrei dazu.“

Apropos Wagenwäsche: Jeder Autofahrer kann die Portalwaschanlage auf dem Gelände nutzen, die noch kein Jahr alt ist. Immer am Montag von 8 bis 12 Uhr und am Mittwoch von 12 bis 16 Uhr ist HappyHour. Da gibt es dann ausgewählte Waschprogramme mit 30 Prozent Rabatt.

Vor Ort gibt es auch einen SB-Platz, an dem sich eine Hand- oder Motorwäsche in Eigenregie durchführen lässt. Manfred Seelke: „Ab einem Auftragswert von 60 Euro führen wir eine Wagenwäsche aber immer auch gratis durch.“
Der AutoService Seelke lagert für seine Kunden inzwischen 900 Sätze Räder und Reifen ein. Dabei kümmert sich die Seeburger Firma gern auch um eine Räderwäsche oder führt eine Smartrepair-Behandlung an den Felgen durch, die Spuren des Alltagsgebrauchs tilgen.

Inzwischen hat die Firma auch das Nachbargelände übernommen und nutzt dieses nun als Stellplatzareal für Wohnmobile und Wohnwagen. Seelke: „Die Besitzer der Wohnwagen dürfen diese nicht dauerhaft auf der öffentlichen Straße abstellen. Auf dem eigenen Grundstück ist dafür aber nicht immer der nötige Platz vorhanden. Nun können die Wohnwagen ganz offiziell bei uns geparkt werden. Über 40 Kunden nutzen dieses Angebot bereits.“

Eine Werkstatt ist freilich immer nur so gut wie ihr Ruf. Seit zehn Jahren führt die Mister A.T.Z. Brancheninitiative ihre Kundenzufriedenheitsumfrage „Werkstatt des Vertrauens“ durch. Dabei werden über eine Million Stimmkarten an Autofahrer in den freien und Inhaber-geführten Kfz-Werkstätten in Deutschland verteilt. 1.279 freie Werkstätten an über 1.000 Orten haben es auch 2013 für 2014 wieder geschafft, ausreichend viele Stimmen zu erhalten, um sich „Werkstatt des Vertrauens“ nennen zu dürfen. Der AutoService Seelke gehört auch dazu und darf demnach das Logo der Aktion verwenden.

Es gibt übrigens eine iPhone-App „Werkstatt des Vertrauens“, die einen Autofahrer gezielt zur nächsten Autowerkstatt führt, die mit dem Zufriedenheitslogo ausgezeichnet wurde. (Foto: Seelke)

Kontakt: AutoService Seelke GmbH, Dallgower Chaussee 7, 14624 Seeburg, Tel.: 033201 – 21080, www.seelke.de

Uwes Kolumne: Die Mädels rocken

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UWE_DSC0009ckNeulich erst, als ich die Treppe zum Obergeschoss unter schweren Strapazen erklommen hatte, verweilte ich kurz vor der Aquarellzeichnung einer ehemaligen Kollegin. Sie zeigt ein Bild von meiner Tochter Bianka als Baby. Ich lächelte – niedlich sah sie aus. Just in diesem Moment bog der hoffnungsvolle Nachwuchs vor meiner Nase in Richtung Badezimmer ab.

Das bedeutete für mich: Das Badezimmer war nun für die kommende Stunde annektiert. Das ehemals so niedliche kleine Teppichungeheuer war jetzt bereits 16 Jahre alt. Ähnlichkeiten mit der Zeichnung waren nur noch in rudimentärer Hinsicht vorhanden.

Aus dem Zimmer der „Zweitausgabe“ Maike drang laute Musik. Das hörte sich nach Linking Park an, die CD hatte sie von mir. Maike war 13 und teilte meinen Musikgeschmack zum großen Teil.

Ich war schon überrascht, als sie mich letztens baten, Karten für ein Konzert einer ihrer Lieblingsbands zu bestellen. Jung bleiben wollte ich ja eh – zumindest im Kopf. Ich war der festen Überzeugung, mich könne nichts mehr überraschen. Wie man sich doch irren kann. Meine Mädels hatten mich erfolgreich bekniet, Karten für ein Deutschlandkonzert der japanischen Band Plunklock zu besorgen.

Das ist so genannter J-Rock, eine Visual Kei Band. Das bedeutet, dass sich die Bandmitglieder so kleiden, schminken und stylen, wie das ihre Helden aus den japanischen Mangas oder Animees (Comics und Zeichentrickfilme) tun. Hoffentlich habe ich das jetzt richtig beschreiben, denn ansonsten reden die beiden Töchter wieder eine ganze Woche lang nicht mehr mit mir.

Ich wollte die beiden nicht alleine in das unbekannte Gebiet Livekonzert entlassen, also hatte ich mir eine Karte mitbestellt. Die Location war mir bis dato unbekannt: das K-17 in der Pettenkofferstraße in Berlin. Genauer gesagt an der Grenze zwischen Friedrichshain und Lichtenberg. Irgendwie wirkte die ganze Gegend etwas, na ja, einsam. Ein leichtes Unwohlsein beschlich mich. Das wurde auch nicht besser, als wir auf ein altes Fabrikgelände kamen, um dort dann im Hinterhaus der zweiten Fabriketage den Konzertsaal zu suchen. Sagte ich Saal? Meine erste Wohnung war ja größer! Na schön, ich gebe es zu, 150 Leute hätten in die Wohnung nicht gepasst. Anwesend waren ca. 60 bis 70 Leute, inklusive Personal. Das Durchschnittsalter habe ich deutlich nach oben beeinflusst. Die vorwiegend weiblichen Fans waren irgendwo zwischen 12-16 Jahre alt. Immerhin, ich war nicht das einzige Elternteil.

Die Band aus Japan legt pünktlich los. Es gab eine Mischung aus Punkrock, Speed Metal, Apollo 440 und Linkin Park. Ein Stück klang, als würde man einen Europop-Song à la „Dragostea din tei“ von Metallica spielen lassen. Leider verstand ich kein Wort. Mein Japanisch ist in letzter Zeit doch etwas eingerostet. Die Band spielte mit dem Publikum, der Sänger Halo hatte etwas Charismatisches. Die berühmte Pommesgabel-Geste von Ronnie James Dio, das Mitsingen im Wechsel mit dem Publikum oder der Faxen machende Drummer Pinky: Die Jungs boten eine gute Show. Trotzdem war ich etwas verblüfft, als ich meine Mädels hopsend und headbangend vor der Bühne sah, die Hand mit der bekannten Geste nach oben gestreckt.

Meine Mädels rocken!? Echt? Gestern, so kam es mir vor, haben die beiden doch noch zarte Kinderlieder gehört. Ich wurde nachdenklich. Es gab noch eine Zugabe von 20 Minuten, an deren Ende der Drummer seine Getränkeflasche ins Publikum warf, genau in die Hände meiner Tochter Bianka. Die wurde dann bei der anschließenden Autogrammstunde sofort signiert. Die Herren signierten alles. Nur Fotos und Anfassen war nicht erlaubt.

Zuhause angekommen wies meine Tochter die Herrscherin über den Haushalt an, nur ja nicht die angebrochene Wasserflasche mit den Autogrammen wegzuwerfen. Vermutlich steht sie immer noch bei ihr im Zimmer.

Am nächsten Morgen blickte ich aus dem Terassenfenster versonnen auf die bunte Kinderschaukel und die Rutsche, dazwischen projizierte mein Hirn immer wieder das Bild meiner rockenden Mädels. Mit einem tiefen Seufzer beschloss ich, die Spielgeräte zu demontieren und zu entsorgen. Das erwies sich nicht als ganz einfach, aber das ist schon wieder eine ganz andere Story. (Text: Uwe Abel, Foto oben: Maike Abel)

91 Nationen leben in Falkensee: George Dunn aus England

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georgeGeorge Dunn wurde 1952 geboren – in Braunschweig. Trotzdem ist er Engländer. Denn sein Vater war britischer Soldat aus Nottingham, der in Deutschland stationiert war. Georges Mutter ist Deutsche, die durch Hochzeit automatisch Britin wurde.

Mit vier Jahren zog George nach Holland. Mit sieben zog die Familie weiter nach Zypern. Politische Unruhen sorgten dafür, dass George mit acht Jahren schon wieder umziehen musste – dieses Mal nach Schottland. Mit neun Jahren ging es zurück nach Deutschland.

Georges Vater betrieb nach seiner Zeit in der Armee die britische Offiziersmesse in Berlin-Spandau. George ging in Charlottenburg zur Schule, die Familie lebte aber in Spandau.

Bei Wind und Wetter ist George immer mit dem Fahrrad zur Schule gefahren. Nach der Schule ging er auf die Erzieherfachschule. Dort lernte er seine spätere Frau Brigitte kennen. Es folgten weitere Umzüge – dieses Mal aber nur innerhalb von Spandau. 1998 zog die Familie dann endlich nach Falkensee – ins eigene Haus. George und Brigitte haben einen Sohn und eine Tochter, inzwischen ist auch der erste Enkel auf der Welt, was den frischgebackenen Großvater sehr freut.

George spricht Deutsch und Englisch. Englisch konnte er aber immer nur dort sprechen, wo auch Briten in seiner Umgebung zu finden waren. Seine Kinder sprechen ebenfalls sehr gut Englisch. Aber das ist nicht nur ihm alleine zu verdanken, sondern auch der Schule und den Medien heutzutage. Den Akzent seines Vaters hat er aber anscheinend immer behalten. Zuletzt in Amerika wurde er angesprochen, ob er denn wohl aus London kommen würde.
George und seine beiden Kinder haben die englische Staatsbürgerschaft. Sie mussten sich nie entscheiden, in welchem Land sie leben und haben eine unbegrenzte Aufenthaltserlaubnis für Deutschland. Gerade durch die EU ist in dieser Hinsicht alles viel einfacher und ungezwungener geworden.

An England liebt George Dunn vor allem diesen ganz eigenen Humor, die Deutschen sind ihm oft viel zu bitterernst. Und ihm gefällt, dass die Engländer als Royalisten immer zu ihrer Königin halten, auch wenn in der Vergangenheit rund ums Königshaus nicht nur schöne Dinge passiert sind: „Bei meinem ersten englischen Pass musste ich noch auf die Königin schwören.“

George gefällt auch die Reserviertheit der Engländer. Sie sind eben nicht so überschwänglich und laut wie zum Beispiel die Italiener. Die Deutschen gehen viel offener mit ihren Gefühlen um als die Engländer – was auch nicht immer von Vorteil sein muss.

An Deutschland gefällt ihm vor allem die Landschaft, die sei grandios und wunderschön. Auch das Essen ist wunderbar: „Eine richtig gute englische Küche findet man leider nur noch auf dem Land.“

Da George in seiner Kindheit so oft umgezogen ist, macht der Engländer nicht gern Urlaub. Fährt er mit seiner Familie einmal für länger von zu Hause weg, dann möchte er schon nach vier Tagen wieder schnell nach Hause zurück. Am liebsten unternimmt George nur Kurztrips.

Denn: In Falkensee ist er zu Hause. Das ist seine Heimat und hier ist er am liebsten. Der Engländer per se sagt ja nicht umsonst: „My home is my castle.“ Das ist auch das Lebensmotto von George.

Dass George so gern in Falkensee wohnt, liegt auch daran: „Ich wohne in einer echt tollen Straße. Hier ist es völlig egal, ob einer Ossi oder Wessi ist. Jeder hört dem Anderen und seinen Geschichten aus der Vergangenheit zu. Keiner rümpft die Nase, alle sind hilfsbereit und packen mit an, wenn jemand Hilfe braucht. Außerdem passen wir alle aufeinander auf. Bei den älteren Damen schauen wir jeden Morgen, ob sie auch ihre Jalousien hochgezogen haben. Außerdem feiern wir zusammen, sitzen lachend am Lagerfeuer und freuen uns jedes Jahr auf unser kleines Straßenfest.“ (Foto: Jeanine Gronau)

Hinweis: Im FALKENSEE.aktuell-Heft 86 haben wir festgestellt, dass Menschen aus 91 Nationen in Falkensee leben. Nun lassen wir in jedem Heft eine andere Nation zu Wort kommen.

Neuer Betreiber der Feldküche in der Straße der Einheit: Mittagspause im Grünen

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suppenkuecheDas ist der Open-Air-Geheimtipp für alle hungrigen Falkenseer, die tagsüber unterwegs sind und plötzlich ein Grummeln und Grollen in der Magengrube verspüren. Jeden Werktag von 11 bis 14 Uhr steht Ralf Steinicke (49) mit seiner mobilen Feldküche auf dem Gelände gegenüber vom eCom Logistikcenter in der Straße der Einheit. Moment? Ralf Steinicke?

Da stand doch sonst immer der Georg Strauch. Der neue Koch mit Schürze nickt: „Der ist in den wohlverdienten Ruhestand gegangen. Ich habe seine Feldküche übernommen – und auch den Standort. Die Feldküche musste ich aber inzwischen austauschen, die alte hatte dann doch schon zu viele Jahre auf dem Buckel. Ansonsten bleibt aber alles so, wie es war.“

Das bedeutet: Das Essen wird jeden Tag frisch gekocht und dann in der Feldküche mit dem eingebauten Holzofen warm gehalten. Es gibt immer drei Gerichte. Der Erbseneintopf mit Würstchen steht jeden Tag auf der Speisekarte, den essen die Gäste besonders gern. Die anderen beiden Gerichte wechseln. Da gibt es dann etwa Königsberger Klopse, Kotelett mit Kartoffeln, panierte Schnitzel oder Kohlrouladen. Gute deutsche Küche eben. Jedes einzelne Essen kostet nur 3,50 Euro. Nur das Eisbein, dafür verlangt Ralf Steinicke 4,50 Euro: „Das Eisbein ist unser absoluter Bestseller. Wenn das auf der Karte steht, stehen die Leute Schlange.“

Zu Ralfs Kunden gehören vor allem Handwerker, Fernfahrer oder auch Rentner, die etwa nach einem Arztbesuch bei ihm vorbeischauen. Na klar, das Essen ist preiswert, lecker und echte Hausmannskost.

Während Vorgänger Georg Strauch den Winter über Pause gemacht hat, zeigt sein Nachfolger deutlich mehr Präsenz: „Solange es keine Minusgrade gibt, stehe ich mit meiner Feldküche meinen Mann.“

Es gibt richtiges Geschirr und zwei Tische mit Sitzbank. Gerade jetzt in der aufkommenden Frühlingssonne ist es ein wunderbarer Moment der Entschleunigung, in der Feldküche einmal kurz anzuhalten, um sich eine Portion dampfende Königsberger Klopse zwischen die Zähne zu schieben.

Dass Ralf kochen kann, beweist auch das: Als es im Winter zu einem Engpass im eCom Werk kam, sprang er spontan mit in der Kantine ein. Einige Kunden buchen ihn auch als Caterer für ihre Feiern. Gratulation.


Neugründung: Sportverein Agora e.V. in Brieselang

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aurora2Im Forstweg 1 findet sich ein Industriegebiet mit vielen einzelnen Häusern und Fabrikhallen, die sich über ein verwinkeltes Privatstraßensystem erreichen lassen. Ganz am Ende ist auf der rechten Seite das Haus 23 zu sehen. Über dem Eingang zum großen Haus prangt noch ganz frisch der orangene Schriftzug „AGORA“.

Das ist der Name eines neuen Brieselanger Sportvereins, der am 12. Dezember 2013 gegründet wurde und bereits 70 Mitglieder verzeichnet. Die Mitgliederzahl steigt in einem rasanten Tempo, sogar aus Falkensee kommen die Sportler angereist. Es kann also gut sein, dass der „Agora e.V.“ schnell zu einem neuen Großverein in der Region wird. Das sportive Angebot kann sich jetzt schon sehen lassen.

Corine `t Hart (56) kommt aus Holland, lebt bereits seit 28 Jahren in Deutschland und wohnt seit 2003 in Brieselang. Sie ist die Vorstandvorsitzende vom „Agora e.V.“. Sie erzählt: „Vor uns war ein Karate-Studio in Haus 23 zu finden. Die Betreiber haben aufgehört und wir haben nicht nur die Räumlichkeit geerbt, sondern auch viele bereits etablierte Sportkurse. So können wir gleich zum Start ein großes Programm bieten.“

Das Programm umfasst Qi Gong und Tai Chi, Yoga, Fit-Gym, Judo und Ju-Jutsu sowie „Fit und Beweglich“ Kurse für Senioren und Mütter mit Kleinkindern.

Corine `t Hart: „Wir richten auch ein Jugendcafé und ein Eltern-Oma-Opa-Café ein, planen Tanzkurse und Kinoabende, möchten ab April zu Malkursen einladen und werden unserem Motto ‚Der etwas andere Sportverein‘ auch noch mit vielen weiteren Ideen gerecht. Ziel ist es für uns, ein gutes, schönes Miteinander mit einem freundlichen Ton zu leben, viel für Kinder und Jugendliche zu unternehmen und vor allen Dingen kreativ zu sein.“

Mitglieder im „Agora e.V.“ zahlen 2,50 Euro Vereinsbeitrag im Monat. Erwachsene bezahlen dann für einen Kurs, den sie wahrnehmen möchten, 30 Euro im Monat. Bei Kindern sind es 20 Euro, bei Jugendlichen 25. Für Familien wird ein Rabatt von 5 Euro gewährt, wenn mehrere Familienmitglieder gleichzeitig im Verein sind.

Am 12. April gibt es gleich das erste Event in den Räumen des Vereins. Von 11 bis 17 Uhr kommt Carola Passarge mit ihren großen tibetanischen Gongs vorbei und lädt zur Veranstaltung „Agora klingt sich ein“ ein. An diesem Tag kann man den Klang und die Kraft der Klangschalen studieren.

Kontakt: Agora e.V., Forstweg 1, Haus 23, 14656 Brieselang, Tel.: 033232 – 237888, www.agora-ev.org

Der PSV Berlin Bogensport e.V. lud zum Turnier: 31. Fuchsjagd 2014

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bogen01Bereits zum 31. Mal lud die Bogensportabteilung des Polizei-Sportverein-Berlin e.V. Schützen aus dem ganzen Land nach Spandau ein – zu einem zweitägigen 3D-Turnier der Spitzenklasse. Am 15. und 16. März ließen sich 140 Schützen zur 31. Fuchsjagd blicken: Das Teilnehmerfeld wurde im Vergleich zum letzten Jahr etwas reduziert, sodass nur noch vier Bogenschützen gemeinsam in einer Gruppe starteten.

Das reduzierte die Wartezeiten an den aufgestellten Zielen.

Der Parcours mit 40 aufgestellten Tieren aus Spezialschaum wurde einmal mehr in eine rote und in eine gelbe Streckenführung aufgeteilt: Die Hälfte der Recurve-, Blankbogen-, Hunter- und Compound-Schützen begann in der roten Hälfte, die andere in der gelben – am 2. Tag wurde getauscht.

Der besondere Spaß an einem solchen Turnier: Vor jedem Ziel geben farbige Pflöcke im Boden den Standort für den Schützen in der jeweiligen Bogenklasse vor. Der Schütze muss nun selbst die Entfernung bis zum anvisierten Ziel schätzen, um sich und seinen Bogen entsprechend „einzustellen“. Die Blankbogen- und Hunterschützen lassen den Pfeil dabei ganz nach Bauchgefühl von der Sehne schnellen, während die Recurve- und Compound-Bogenschützen ihr Visier stellen müssen. Eine falsche Einschätzung der Entfernung reicht bereits aus – und der teure Pfeil rauscht auf Nimmerwiedersehen ins dichte Waldlaub.

Ziele bis auf 50 Meter Entfernung, wechselnde Licht- und Schattenverhältnisse und vor allem für viele Schützen doch sehr ungewohnte Schüsse etwa den abschüssigen Hang hinunter machen die besondere Schwierigkeit der Fuchsjagd aus.

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Jedes Plastiktier weist übrigens unterschiedliche Trefferzonen auf. Schlägt der erste Pfeil ins markierte Zentrum ein, gibt es 20 Punkte. Trifft er nur den Körper, sind es 17 Punkte. Maximal drei Pfeile darf der Schütze schießen, wenn die ersten beiden das Ziel verfehlen – bei sinkender Punktezahl, wenn es doch noch zu einem Treffer kommt.

Während die Fuchsjagd 2012 bei bestem Sonnenschein stattfand und im letzten Jahr im tiefen Schnee veranstaltet wurde, sorgte 2014 der starke Wind für zusätzliche Probleme.

Die Schützen des SV Dallgow e.V. mischten einmal mehr bei der Fuchsjagd mit. Max Scholz (1.), Carsten Scheibe (2.) und Dirk Radeke (3.) punkteten bei den Recurve-Schützen der Männer, während Caro Stöckel bei den Damen den 1. Platz gewann. Christian Radtke holte bei den Compound-Schützen Platz 2.

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Restaurant Spandower Zollhaus: Zu Besuch im Zollhaus

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zoll3Die Spandauer Altstadt lockt mit ihren Ladengeschäften, dem Kino und vielen anderen Attraktionen. Zum Speisen flanieren die Leute aber doch immer wieder in den historischen Kolk. Das Gebäude, in dem das „Spandower Zollhaus“ lokalisiert ist, gehört übrigens zu den ältesten auf der historischen Halbinsel direkt an der Havel.

Seit 1995 betreibt Peter Tobias (64) das Zollhaus, das mit einer guten, deutschen Küche auftrumpft. Von der haben sich in der Vergangenheit bereits Promis wie Manfred Krug, Ben Becker, Roberto Blanco oder Katja Ebstein anlocken lassen, wie der Blick auf eine umfangreiche Fotogalerie zeigt.

Im Haus gibt es 30 Sitzplätze und zusätzlich noch 17 Tresenplätze an der großen Bar, die gern genutzt werden. Bei milden Temperaturen können die Gäste im eigenen Sommergarten direkt am Wasser Platz nehmen. Etwa, um die Spandauer Kolktaschen, das Altberliner Zwiebelfleisch, den Havelländer Bauernschmaus oder verschiedene Fischgerichte auszuprobieren.

Peter Tobias erzählt: „Besonders gefragt sind bei uns vor allem die Zollhaus-Ente und als Berliner Spezialität das Eisbein mit Sauerkraut und Kartoffeln. Das Eisbein wird im Sommer fast mehr nachgefragt als bei kalten Temperaturen. Das liegt sicher an den Berlin-Touristen, die unbedingt einmal ein Eisbein probieren möchten.“

Das Zollhaus liegt etwas versteckt hinter dem Spandauer Brauhaus. Trotzdem besuchen es aber nicht nur Eingeweihte und Stammgäste. Es steht nämlich als einziges Restaurant im Reiseführer „Loneley Planet“. Und so finden immer wieder Touristen aus Japan, Italien oder Australien den Weg ins Zollhaus. Und es lohnt sich ja auch. Das Zollhaus ist gemütlich, fast urig, es herrscht ein freundlicher Ton, der Service ist erstklassig und das Essen berlinerisch im allerbesten Sinn.

Kontakt: Spandower Zollhaus, Möllentordamm 1, 13597 Berlin-Spandau, Tel.: 030 – 333 4841, www.spandauer-zollhaus.de

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Scheibes Kolumne: Es fiept im Ohr – Tinnitus

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0911 scheibeVor knapp zwei Jahren war er plötzlich da. Ein gleichmäßiger pfeifender Ton im linken Ohr. So leise, dass er eigentlich nur dann zu hören ist, wenn es ganz ruhig um mich herum wird. Dann aber ist der Ton penetrant, nervtötend, irre machend.

Zuerst suche ich ständig den ganzen Raum ab, um zu überprüfen, ob nicht vielleicht irgendein technisches Gerät einen schwerwiegenden Defekt aufweist und im wahrsten Sinne aus dem letzten Loch pfeift. Aber da mich der Ton mit dem Nervfaktor des früheren ZDF-Testbildes auf allen Wegen begleitet, war schnell klar: Da ist ein kleiner Mann im Ohr, der pfeift, ohne Luft zu holen.

Inzwischen wird das Pfeifen schlimmer. Es wird lauter, vor allem bei Stress, und schriller. Also frage ich meine Freunde auf Facebook: Habt ihr so etwas vielleicht auch? Das Ergebnis ist erschreckend. So viele Freunde leiden auch an den störenden Ohrgeräuschen. Das ist ja wie Heuschnupfen, nur dass das glitschige Niesen Gesprächsstoff für jede Party bietet, während anscheinend niemand über das Tröten im Ohr sprechen möchte.

Anscheinend bin ich recht leidensfähig, denn bislang konnte ich den Tinnitus sehr gut ignorieren oder mit Musik einfach übertönen. Die Freunde haben da bereits den langen Weg durch die Arztpraxen hinter sich.

Und sie bringen Ratschläge mit. Infusionen brauche ich, aber schnell. Viel trinken. Bewegung ist wichtig. Entspannen. Stress vermeiden. Akupunktur. Es könne auch vom Rücken kommen, ein Orthopäde muss konsultiert werden. Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen gilt als Geheimtipp. Raja-Yoga kommt gut, das geht in Richtung Meditation. Besser als die Schulmedizin ist ein Heilpraktiker. Feldenkrais kommt da auch gleich noch mit auf den Tisch.

Viele Freunde sagen aber auch – nichts hilft, lebe damit. Immerhin höre ich von einem Hamburger Startup namens Tinnitracks. Dieses Unternehmen findet den störenden Tinnitus-Ton heraus – und filtert ihn dann gezielt aus der eigenen Lieblingsmusik heraus. Hört man dann diese Musik besonders häufig und lange, so werden die Tinnitus-Neuronen gehemmt, indem die Nachbarzellen gezielt stimuliert werden.

Aber – was ist mein Tinnitus-Ton eigentlich? Das kann man beim Ohrenarzt herausfinden lassen. Aber es gibt eine Alternative – denn für alles gibt es ja schließlich eine eigene iPhone-App. Der kostenlose „Tinnitus Measurer“ wird bei aufgesetzten Kopfhörern verwendet. Er kann einen Ton gezielt an das rechte oder linke Ohr senden. Mit dem Schieberegler lässt sich die Frequenz ändern – solange, bis der eigene Tinnitus-Ton gefunden ist und die genaue Frequenz auf dem Bildschirm abgelesen werden kann.

Und natürlich dürfen die Ulknudeln am Ende auch nicht fehlen. Der Tinnitus sitzt links. Ist links von meinem Schreibtisch im Büro nicht auch die Tür zum Nachbarbüro zu finden – in dem die Mädels sitzen? Na klar, das lautstarke Schnattern kann natürlich auch für einen dauerhaften Tinnitus sorgen. Der Tipp der Freunde: Am besten die eigene Ehefrau zum Ausgleich ins rechte Ohr meckern lassen. Na, wollen wir mal schauen, ob es etwas hilft.

Der bessere Ansatz: Einmal für ein paar Tage an die Nordsee fahren und den Computer und die Arbeit zu Hause lassen und gegen ein gutes Buch eintauschen. Frei nach dem Motto: Lieber Meeresrauschen als Ohrenrauschen. (Carsten Scheibe)

Scheibes Kolumne: Der weibliche Imperativ

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0911 scheibeManchmal schauen die Frauen uns Männer wortlos mit diesen großen, weit aufgerissenen Augen an. Wir Männer denken dann mitunter ganz verzückt, das sieht aber niedlich aus. Tatsächlich ist genau dies aber wieder ein treffendes Beispiel dafür, dass Männer und Frauen keinen gemeinsamen Nenner bei der Kommunikation finden. Das ist dann leider so, als wolle sich ein Koalabär mit einem Kaktus unterhalten.

Denn in Wirklichkeit möchten die Frauen nicht süß aussehen. Sie warten. Und warten. Und warten. Sie reißen erwartungsvoll die Augen auf – und warten weiter darauf, dass die Männer endlich verstehen, was sie eigentlich gerade gesagt haben. Das bedeutet: Die Worte einer Frau haben eine geheime Zusatzbedeutung. Die Frau kann nicht verstehen, dass der Mann Unausgesprochenes nicht richtig deutet. Er versteht keine Spitzen, keine Veränderungen in der Tonlage, keine versteckten Aufforderungen, ja nicht einmal den berühmten Wink mit dem Zaunpfahl.

Wenn ein Mann seine Frau fragt: „Schatz, bist du noch beleidigt?“ und sie sagt „Nein“, dann ist für ihn der Fall erledigt. Alles klar, dann kann er ja wieder Fußball gucken, einmal mehr mit den Jungs um die Häuser ziehen oder noch mehr Geld ins Hobby investieren.

Wie unterschiedlich Frauen und Männer denken und sprechen, das zeigt sich an einem Beispiel. Ich nenne diese Denkweise der Frauen immer gern den „weiblichen Imperativ“.

Man stelle sich vor: Mann und Frau stehen in der Küche, sie sagt zu ihm: „Du, der Müll ist voll.“ Er schaut kurz in die Ecke mit dem Müll und stellt fest: Tatsache, das stimmt.

Eine Stunde später ist sie beleidigt, denn der Müll steht noch immer in der Küche. Sofort beginnen die lautstark vorgebrachten Vorwürfe: Nie bringt der Mann etwas zu Ende, nie packt er mal mit an, soll sie denn alles alleine machen? Der Mann fühlt sich von diesem Angriff kalt erwischt: Wo kommt denn diese Aggressivität auf einmal her? Fragt er nach, bekommt er dieses merkwürde Temporalkonstrukt um die Ohren geschlagen: „Du wolltest doch den Müll rausgebracht haben!“

Das stürzt den Mann erst recht in die Verwirrung. Wann hat er das denn gesagt? Nie im Leben. Und da kommen wir wieder zurück zu den weit aufgerissenen Augen und auf das Warten.

Denn die Frau sagt: „Du, der Müll ist voll.“ Meint aber: „Bring ihn raus. Sofort. Jetzt. Keine Widerworte.“
Das kommt eben nur beim Mann nicht an, weil beide Geschlechter nicht die gleiche Sprache sprechen. Für den Mann hat die Frau nur eine Tatsache ausgesprochen, ähnlich wie „Du, es regnet gerade“. Oder „Es ist kein Geld mehr auf dem Konto“. So ein Satz klingt unverfänglich, eigentlich müsste man da doch gar nichts falsch machen können als Kerl.

Wichtig ist es demnach, den weiblichen Imperativ in einfachen Feststellungssätzen zu erkennen. „Der Mann von der Susanne ist letztens mit ihr Salsa tanzen gegangen“ ist eine ähnliche Falle. Der weibliche Imperativ besagt auch hier: „Geh mit mir tanzen. Noch heute. Und definitiv häufiger als der Mann von Susanne. Sonst mach ich dir das Leben zur Hölle.“

Ebenso wie das Kind mit der Hand auf die Herdplatte fassen muss, um zu begreifen, dass das sehr schmerzhaft sein kann, so muss auch der Mann durch Versuch und Irrtum lernen, die geheimen Untertöne der weiblichen Sprache zu erlernen. Am schnellsten erkennt er es, wenn es um die eigenen Bedürfnisse geht. „Schatz, ich habe Kopfschmerzen“ oder „Ich bin müde, ich will schlafen“ heißt in der Tat: „Heute ist nix mit Löffelchen, geh auf deine Seite vom Bett, du Esel.“

Spätestens nach zwanzig oder dreißig Abfuhren hat der Mann auch das gelernt. Das ist doch immerhin schon ein Anfang. Wir Männer sind ja nicht ganz dumm. (Carsten Scheibe)

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